Donnerstag, 30. Juli 2015

Albtraum

Ich habe mich doch entschlossen, euch heute mal einen kleinen Ausschnitt aus meinem aktuellen Schreibprojekt zu zeigen. Ich bin zufrieden mit dem Stand der Dinge und komme voran. Mal sehen, wann es beendet sein wird.

Achja, noch ein Hinweis: Es wird blutig!


„Du kleine, widerliche Schlampe!“
Erneut holt er mit seinem Gürtel aus und lässt ihn auf sie niedersausen. Gerade noch rechtzeitig kann sie mit den Armen ihr Gesicht schützen. Die metallene Schnalle reißt blutige Wunden in ihre Haut. Für ihren Schmerzensschrei kassiert sie sofort eine Ohrfeige.
„Ich hab doch gesagt, du sollst still sein!“
Plötzlich zieht er ein Messer aus seiner Tasche. Im Dämmerlicht silbern glänzende Klinge nur umso bedrohlicher.
„Mal sehen, wie dir das gefällt.“
Ein lüsternes Funkeln flammt in seinen Augen auf und sein Gesicht verzieht sich zu einer erregten Fratze. Die Beule in seiner Hose ist deutlich zu erkennen.
Sie versucht, sich noch enger an die Wand zu pressen. Er ist ihr so nahe, dass sie sein Rasierwasser riechen kann. Diesen Geruch nach abgestandener Minze wird sie nie wieder vergessen.
Langsam hebt er das Messer auf Höhe ihrer nackten Brüste. Er streicht mit der flachen Seite über ihr Dekolleté. Das Metall fühlt sich angenehm kühl an auf ihrer erhitzten Haut. Dann dreht er das Messer und gleitet mit der Spitze durch das Tal zwischen ihren Brüsten. Dabei hinterlässt er eine  feine rote Linie, aus der kleine Blutstropfen hervorquellen. Sie spürt ein leichtes Brennen, aber im Vergleich zu dem, was er ihr schon angetan hat, fällt das kaum ins Gewicht.
Als nächstes umkreist er fast zärtlich ihre Brustwarzen und auch hier bleiben zarte Schnittwunden zurück. In seinem Gesicht kann sie deutlich sehen, wie sehr er ihre Angst genießt.
Ohne Vorwarnung durchfährt sie ein stechender Schmerz an der Hüfte und sie keucht erschrocken auf. Er hat ihr direkt oberhalb des Beckenknochens einen tiefen Schnitt verpasst. Das Blut läuft ihr Bein hinunter und färbt den dunklen Fußboden. So viel Blut. Sie sinkt kraftlos auf die Knien und muss die Zähne zusammenbeißen, um nicht zu weinen.
Er wirft ihr ein dreckiges Tuch hin und wendet sich angewidert von ihr ab. Offenbar langweilt sie ihn. Nun wird er sich wahrscheinlich einer anderen zuwenden. Sie weiß, dass sie nicht die Einzige ist, die er hier gefangen hält. Sie hat die Schreie gehört.
Als die Tür wieder von außen verschlossen wird, presst sie bereits das kleine Stück Stoff auf die Verletzung. Obwohl die Schmerzen ihr fast das Bewusstsein rauben, ist sie dankbar, überhaupt noch etwas fühlen zu können. Wer weiß, wie lange noch. Vielleicht verblute ich jetzt, denkt sie, aber sie ahnt auch, dass er das schon irgendwie verhindern wird. Er gibt seine Spielzeuge nicht einfach wieder her.

Dienstag, 28. Juli 2015

{Aktion} Gemeinsam Lesen

Es ist wieder so weit! Wenn ihr euch an den Post von Sonntag erinnert, dann wisst ihr ja, was jetzt kommt.


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
      Immer noch "Spiegelsplitter" von Ava Reed. Ich bin aber mittlerweile auf Seite 243.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
      "Ich saß auf dieser blöden Couch und konnte nichts anderes tun, als mit anzusehen wie
       Cat litt."

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
      Wer hätte das geahnt - mal wieder ein Rezensionsexemplar. Aber eines von den guten.
      Wer neugierig ist, was ich von dem Buch halte und ob er den bisher doch überwiegend
      positiven Rezensionen trauen kann, der sollte in der nächsten Woche nochmal bei mir
      vorbei schauen.

4. Wie macht ihr es wenn ihr 10 Bücher habt, und euch einfach nicht entscheiden könnt, was euer nächstes Buch wird?
      Puh, das ist tatsächlich hin und wieder ein Problem, wobei ich ja in der Regel mehr als
      10 Bücher zur Auswahl habe, selbst wenn ich das Genre eingrenze. Wenn ein Rezen-
      sionsexemplar oder Challengebuch dabei ist, dann wird das gelesen. Wenn nicht, dann
      warte ich entweder so lange ab, bis ich mich entscheiden kann, oder ich frage andere
      Leseratten um Rat, oder ich ziehe ein Los. Bloß doof, wenn man dann genau auf dieses
      eine Buch doch keine Lust hat...

Samstag, 25. Juli 2015

Lesemarathon

Wie füllt man ein Wochenende am besten? Natürlich mit einem guten Buch. Oder mehreren. Ich habe einen Lesemarathon gefunden, an dem ich teilnehmen möchte. Begleitet mich dabei!


Die Aktion kommt von Bookwormdreamers und es geht darum, sich an diesem Wochenende einen Zeitraum von 24 Stunden zu suchen, in dem man so viel wie möglich liest. Dazu gibt es dann noch ein paar kleine Aufgaben.

Vor Beginn: 
Habt ihr ein bestimmtes Ziel an diesem Lesemarathon? Was lest ihr denn bzw. was wollt ihr in diesem Lesemarathon lesen? Zeigt doch eure Bücher her.
      Ich will mein aktuelles Buch "Seelenhüter" beenden und "Ich liebe dich Lorelai" wenn möglich
      auch durch bekommen. Ob ich danach noch ein Buch schaffe, wird sich zeigen.

Ich starte pünktlich um 12:30.

13:53
Zwischendurch musste ich eine Essenpause einlegen, aber ich habe jetzt 1:12h gelesen und 75 Seiten geschafft. Damit ist "Seelenhüter" beendet.

16:31
Ich lese jetzt 3:05h und habe insgesamt 160 Seiten geschafft. Nicht ganz so prickelnd, aber auch nicht ganz schlecht. Jetzt unterbreche ich, weil ich mich mal bewegen muss.

Nach 6 Stunden: 
Wollen wir mal eine kleine Pause machen und bei den anderen in der Veranstaltung und auf den Blogs stöbern, was sie bereits gelesen haben. Vielleicht hinterlasst ihr doch bitte auch den ein oder anderen kleinen Kommentar.
      Ich war unterwegs und habe diese Blogs besucht: Suhanis BücherMikka liest und Somayas 
       Bücherwelt. Die restlichen Beiträge werde ich mir später ansehen, jetzt ist erstmal Zeit für mein
       Abendbrot.

22:14
Ich mache Schluss für heute. Nach effektiv 5:24h und 266 gelesenen Seiten. Mal sehen, ob ich morgen noch mit "Ich liebe dich Lorelai" fertig werde.

8:58
Eigentlich wollte ich jetzt wieder anfangen zu lesen, aber erstmal sind noch die verschlafenen Aufgaben dran.

Nach 12 Stunden: 
Halbzeit! Wie viel habt ihr denn bisher geschafft? Konntet ihr bisher entspannt lesen oder kam euch dauernd etwas dazwischen? Berichtet doch mal davon.
      Ich hänge bei 266 Seiten (eigentlich habe ich ja zu der Zeit auch geschlafen). Ich habe eigentlich
      ganz gut gelesen, aber ich war irgendwie unruhig, habe das Buch immer mal wieder weggelegt
      und mir was zu essen gemacht oder frische Luft geschnappt. Aber so lange am Stück still sitzen
      ist halt auf die Dauer anstrengend.

Nach 18 Stunden: 
Wir haben ja Sommer und ich hoffe, das Wetter stimmt bei euch auch. Was tut ihr bei dieser Hitze denn am liebsten? Berichtet doch darüber!
      Das Wetter genießen! Nein, ernsthaft, hier sind fast jeden Tag mehr als 30°C, da halte auch ich
      mich zurück. Aber ich bin trotzdem gerne draußen, versuche mich so zu bewegen, dass ich nicht
      sofort klatschnass bin und nehme zwischendurch Abkühlungsbäder im Fluss. Ich lese auch gern
      draußen, bevorzugt auf einem Liegestuhl im Schatten. Achja, und Eis essen ist bei dem Wetter
      ganz wichtig!

10:17
Es ist geschafft. Nach 6:37h und gerade mal 320 Seiten ist "Ich liebe dich Lorelai" beendet. Jetzt werde ich mit "Spiegelsplitter" weitermachen.


Nach 24 Stunden: 
Schreibt ein kleines Fazit zum Lesemarathon. Wie viel Seiten habt ihr gelesen? Wie viel Zeit habt ihr wirklich gelesen? Habt ihr die Zeit wirklich gestoppt oder habt ihr damit aufgehört oder gar nicht angefangen? Seid ihr zufrieden mit dem Lesemarathon? Was habt ihr gelesen? Habt ihr euer Ziel erreicht?
      Ich habe die Zeit mit meinem Handy gestoppt und so einen ziemlich genauen Wert. Insgesamt
      habe ich von den möglichen 24 Stunden nur 8:23h gelesen. Dabei habe ich 398 Seiten geschafft.
      Das ergibt im Schnitt 47,5 Seiten pro Stunde. Eigentlich ganz schön schlecht für mich. Aber ich
      habe oft bloß ein paar Minuten zwischendurch gelesen, da geht viel verloren.
      Insgesamt bin ich aber zufrieden, schließlich habe ich sogar mehr geschafft, als ich mir am
      Anfang vorgenommen hatte. Und ich werde heute auch noch ein bisschen lesen, "Spiegelsplitter"
      fing richtig gut an.

Freitag, 24. Juli 2015

{Rezension} Remember

Das ist die letzte Rezension, die noch aussteht. Ihr wollt mal wieder was anderes lesen? Ich hab da schon was vorbereitet. 


Inhalt:
Leah hat eine sehr genaue Vorstellung vom richtigen Mann. Sie will etwas Besonderes! 
Als Connor Breckwohld, der Juniorchef einer großen Hamburger Reederei, in ihren Laden tritt, ist es um sie geschehen. Ein Blick, ein Date, ein erster Kuss. Und eine Erkenntnis: Er steht kurz vor der Hochzeit mit einer anderen. Leah nimmt Reißaus. Und kann ihn nicht vergessen! 
Gegen alle Widrigkeiten, gegen ein jahrzehntelang wohlgehütetes Familiengeheimnis, das eine Verbindung zwischen den beiden unmöglich erscheinen lässt, geht Leah den Weg, den das Herz ihr weist. Bis zu jenem Tag. Als sich alles ändert. Und über diesen Tag hinaus! 
Eingebettet in die schicksalhafte Geschichte zweier Familien erzählt Izabelle Jardin den Roman einer großen Liebe: sinnlich, romantisch und voller dramatischer Wendungen bis zum Schluss.

Meine Meinung:
Ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsautorin gefunden. Schon das zweite Buch von ihr, das ich gelesen habe und ich bin begeistert.
Die Geschichte hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Eines dieser Bücher, die man nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen kann. Obwohl es eigentlich "nur" eine Liebesgeschichte ist und man ja irgendwie ahnt, dass es ein Happy End geben wird, schafft Izabelle Jardin durch ungewöhnliche Wendungen und dunkle Geheimnisse eine Spannung, die nur wenige Liebesromane aufweisen können. Und die Romanze zwischen Leah und Connor ist nicht die Einzige, die sich entwickelt. Ich will nicht zu viel verraten, aber auch Leahs beste Freundin Mette hat es nicht ganz einfach mit den Männern.
Am Anfang ist es die typische Story, die man schon kennt und dennoch liebt: Junge, unabhängige Frau und attraktiver Millionär treffen aufeinander und es scheint die ganz große Liebe zu sein. Aber schon beim ersten Date ändert sich alles. Danach nimmt die Geschichte ihren ganz eigenen Lauf, der immer aufs Neue überrascht. Mehr als einmal war ich erstaunt, wie sich plötzlich alles fügt, Fragen beantwortet werden und gleichzeitig neue Probleme auftauchen.
Mit Leah konnte ich mich sehr gut identifizieren. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die fest im Leben steht, aber auch mit ihren Gefühlen zu kämpfen hat. Sie war mir von Anfang an sympathisch und absolut authentisch. Ich konnte mit ihr Lachen und Weinen und hab ihre Entscheidungen immer verstanden. Bei Connor war das nicht immer so leicht, da ja nicht aus seiner Perspektive erzählt wurde. Wie Leah versteht man ihn erst nach und nach und sieht ihn am Ende in einem anderen Licht. Auf jeden Fall aber ist er ein echtes Schnuckelchen. Mette ist superlieb, schusselig und einfach eine ideale beste Freundin. So eine, wie man sie selbst oft brauchen könnte. Auch ihren Charakter fand ich gut ausgearbeitet.
Das Buch enthält auch einige erotische Szenen zwischen Leah und Connor, die ich durchweg toll beschrieben fand. Die Autorin wird nie vulgär und gibt genau die richtige Mischung aus Details und Freiraum für Fantasie. Insgesamt lädt die ganze Geschichte zum Träumen ein.
Kurz vor Schluss, als ich schon dachte, jetzt kommt mein romantisches Happy End und alles ist gut, passierte noch einmal etwas Schreckliches, das alles wieder änderte. Ich saß da und hab mich bloß gefragt: Warum? Aber genau das ist das Leben. Unverhoffte Dinge passieren und dieses Buch zeigt, dass es sich dennoch zu hoffen lohnt und das wahre Liebe alle Hürden überwindet. Bloß das Happy End, das ist lesen wollte, wurde dann eher angedeutet als tatsächlich beschrieben.

Fazit:
Absolut geniales Buch, das jeder lesen sollte, der gute Liebesgeschichten mag. Eher für Erwachsene oder ältere Jugendliche, auch weil es doch sehr aufwühlend ist.

Dienstag, 21. Juli 2015

{Aktion} Gemeinsam Lesen

Ich habe heute morgen ein neues Buch begonnen. Sommerzeit ist perfekt um endlich mal den SuB zu verkleinern.


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
      "Seelenhüter" von Laura Whitcomb, Seite 51.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
      "Wenn ich das, was ich gerade versuche, nicht tun soll, sprach Calder sich selbst Mut zu,
       dann wird es mir auch nicht gelingen."

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
      Liest sich bisher sehr gut. Ich kannte die Autorin vorher nicht und habe mir einfach aus
      einer spontanen Idee heraus was von ihr besorgt.

4. Plant ihr euren Lesemonat (oder z.b. Lesesommer) und erreicht ihr eure Ziele dann auch, oder lest ihr immer das, worauf ihr gerade Lust habt?
      Ich plane grundsätzlich nicht, weil ich dann garantiert auf die vorher ausgesuchten
      Bücher keine Lust habe. Ich kenne das aus der Zeit, als die Bücher für den Sommerurlaub
      noch durch die Größe des Koffers begrenzt waren. Heute lade ich mir eine bunte
      Mischung auf den Tolino und lese nach Lust und Laune. Bloß bei Rezi-Exemplaren
      schaue ich darauf, dass sie nicht zu lange liegen. Aber feste Pläne gibt es auch da nicht.

Sonntag, 19. Juli 2015

{Rezension} Herzschmerz und Pommes Frites mit Essig

Und hier kommt auch schon die zweite Rezension für diese Woche. Diesmal ein Jugendbuch von einer Autorin, die schonmal auf diesem Blog zu Gast war; (Dorothea) Katharina Stiller!


Inhalt:
Die 16-jährige Kristin verbringt ein Austauschjahr in England. Die fleißige, gewissenhafte Schülerin hofft, in der neuen Umgebung endlich ihr braves Image abwerfen zu können und ihren Liebeskummer zu überwinden. Mit der Zeit findet sie nicht nur neue Freunde und lebt sich in England ein, sondern kommt sich selbst und ihren wahren Wünschen näher, während sie auch die Liebe neu entdeckt. Dabei sorgt vor allem ein heimlicher Verehrer, der sie zu einer romantischen Schnitzeljagd einlädt, für Chaos in ihrem Leben und ihren Gefühlen.

Meine Meinung:
Das Buch ließ sich flüssig lesen. Der Schreibstil war jugendgerecht, aber nicht so gekünstelt, dass man sich beim Lesen blöd vorkommt. Eben so, als würde ein junger Mensch dir etwas erzählen.
Die Story war in sich schlüssig und ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendein Teil zu kurz kommt. Es ist eine Geschichte über das Erwachsen werden. Dabei wird auch deutlich, dass das Leben nicht immer sonnig ist und es nicht ständig geradeaus geht. Das fand ich gut. Trotzdem gibt es natürlich ein Happy End, wenn auch meines Erachtens nach nicht so kitschig und ausgelutscht, wie das manchmal bei Liebesgeschichten der Fall ist. Ich hab mir zwar beim Lesen manchmal gedacht, dieser Typ müsste es sein, aber dass es tatsächlich so kommt, war doch nochmal eine Überraschung. Zwischendurch gab es immer wieder unerwartete Wendungen, die die Spannung erhielten, auch wenn es sich natürlich um ein Buch zum Entspannen handelt und nicht um einen Thriller. Aber es war schwer, zwischendurch Pause zu machen.
Kristin war mir nicht immer sympathisch, denn sie kann auch ein launischer und selbstsüchtiger Teenager sein. Aber sie war absolut authentisch und es war interessant, ihre Entwicklung im Lauf der Geschichte zu verfolgen. Ebenso wie bei den anderen Figuren waren ihre Handlungen nachvollziehbar und man konnte sich in sie hinein versetzen.

Fazit:
Eine Geschichte wie das Leben - es läuft nicht alles rund, aber es gibt immer ein Morgen. Eine Geschichte, die ein bisschen wie ein Spiegel ist, oder wie ein guter Freund.
Auf jeden Fall empfehlenswert sowohl für Jugendliche, als auch für Erwachsene, die immer noch nicht ganz ausgereift sind.

Donnerstag, 16. Juli 2015

{Rezension} Passagier 23

Ich lese zur Zeit sehr viel, komme aber mit den Rezensionen nicht hinterher. Dafür lasse ich mir nämlich immer erstmal ein paar Tage Abstand. Jetzt muss ich aber mal was aufarbeiten. Und nein, ich beginne nicht chronologisch, sondern mit "Passagier 23" von Sebastian Fitzek (übrigens einer der größten Autoren unserer Zeit - meiner Meinung nach).


Inhalt:
Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Doch nie kam jemand zurück. Bis jetzt...
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es passierte während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Seas" – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler. Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der "Sultan" kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der Sultan verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm…

Meine Meinung:
Spannung pur! Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und ich bin sehr froh, es nun endlich gelesen zu haben. Unheimlich nervenaufreibend und mitreißend.
Die Geschichte ist absolut glaubwürdig, aber natürlich trotzdem fiktiv. Fitzek beschreibt sehr gut, ich habe mich gefühlt, als wäre ich selbst an Bord des Schiffes. Die Hintergründe sind genau recherchiert und verständlich dargestellt. Die Story ist in sich schlüssig. Es werden ständig neue Fragen aufgeworfen und jede neue Erkenntnis beantwortet nur Teile davon, was dazu beiträgt, weiterlesen zu wollen.
Die Charaktere waren lebensecht ausgearbeitet. Erzählt wird mit Blick auf Martin Schwartz. Sein Handeln konnte ich nachvollziehen und seine Vergangenheit war bekannt. Sympathisch wäre er mir im echten Leben wohl nicht, aber als Protagonist für diese Geschichte war er durchaus passend. Die anderen Figuren tauchten nach und nach aus dem Nebel auf. Wie das auch im echten Leben ist, wenn man jemanden kennen lernt, erfährt man immer mehr über ihn und manchmal tauchen dabei auch Abgründe auf, die vorher nicht ersichtlich waren. Gerade diese Unwissenheit über das Innere der Charaktere ist es, die Fitzeks Bücher so spannend macht.
Gut fand ich auch, dass im Buch auf den Titel Bezug genommen wird. Da jährlich durchschnittlich 23 Menschen auf Kreuzfahrtschiffen verschwinden und als Selbstmörder präsentiert werden, werden diese umgangssprachlich auch "Passagier 23" genannt. Und ein solcher "Passagier 23" ist es auch, um den die Handlung gesponnen ist.
Was soll ich zum Schreibstil sagen? Ich liebe ihn! Es ist nichts besonders auffälliges daran, aber er schafft es, mit wenigen Sätzen Hochspannung zu erzeugen und mich aus der Realität zu entführen.

Fazit:
Lest dieses Buch! Lest diesen Autor! Ist vielleicht nichts für Zartbesaitete, aber wer Thriller liebt, sollte hier zugreifen.

Dienstag, 14. Juli 2015

{Aktion} Gemeinsam Lesen

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
      Ich lese gerade "Und Gott sprach: Wir müssen reden" von Hans Rath, aber schon auf
      Seite 187.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
      "Die Dame mit der Zigarettenspitze interessiert sich entweder nicht für unser Gespräch
        oder spricht eine andere Sprache."

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
      Absolut empfehlenswert, genauso wie "Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch"
      (Teil 2). Ich finde den Schreibstil und die Idee dahinter einfach großartig. Zwar stimmt
      das hier gezeichnete Gottesbild nicht mit meinem überein, aber es wirft interessante
      Fragen auf. Und es ist kein an sich religiöser Kontext, deshalb dürfte das Buch für
      jeden geeignet sein, der Lust auf eine unterhaltsame kurzweilige Geschichte hat.

4. Hast du schon mal ein Buch gelesen, dass du eigentlich nie lesen wolltest (nicht dein Genre, Klappentext spricht dich nicht an), es dann aber doch getan, weil "jeder" so begeistert von diesem Buch war?
      Mal überlegen: Ich habe Harry Potter, Tribute von Panem, Die Bestimmung und einiges
      mehr auf Empfehlung gelesen. Das entsprach aber alles meinen üblichen Lesegewohn-
      heiten. Sachen wie Twilight oder Shades of Grey, die ich von mir aus nicht lesen würde,
      habe ich auch bisher nicht gelesen. Ich bin da eigentlich konsequent und folge einem
      Hype nur, wenn mich das Buch auch tatsächlich anspricht.

Freitag, 10. Juli 2015

{Rezension} Kernstaub

Damit ihr auf die Rezension zu "Kernstaub" von Marie Graßhoff nicht so lange warten müsst wie auf meine Beendigung des Buches, nutze ich heute mal meinen freien Abend dafür.


Inhalt:
Mara ist der letzte Störfaktor in einem Milliarden von Jahren alten Zyklus. Seit Hunderten von Leben ist sie auf der Flucht vor den Wächtern des Systems, die mit dem Mord an der jungen Frau den Weg aller Seelen zur Ewigkeit ebnen sollen. Auf ihrer Reise durch neue Welten und fremde Dimensionen stellt sie sich der Frage ihrer eigenen Bedeutung und begegnet einem Freund aus alten Leben, der sie durch die Wirren der Existenz zu leiten versucht. Doch während ihr mit dem Wiedererlangen der Erinnerungen aus vergangenen Zeitaltern die Augen geöffnet werden, erkennt Mara, dass die Welt, in der sie bisher lebte, nichts weiter war als ein schöner Traum.
Der erste Teil des Science-Fantasy-Epos befasst sich mit den Fragen, die unserer Welt zugrunde liegen, und führt den Leser durch eine Welt aus Träumen, Emotionen und Fantasie.

Meine Meinung:
Zuerst: Das Buch hat mehr als 900 Seiten. Zwischendurch musste ich mich ganz schön quälen, um am Ball zu bleiben. Die Lust, auch mal wieder was anderes zu lesen, war einfach riesig. Normalerweise lese ich kürzere Bücher, bis maximal 500 Seiten. Hier wurde diese Einstellung bestätigt. Lange Bücher sind nicht unbedingt was für mich. Ich hätte die gleiche Geschichte lieber in zwei Teilen gelesen.
So, nun aber zum Inhalt: Diese Welt, wie sie hier konzipiert wird, ist nicht nur wunderbar ausgebaut, sondern stellt auch unser Weltbild in Frage. Dabei wird nicht alles auf einmal aufgelöst, sondern stückweise. Damit kann sich der Leser langsam in die neue Wirklichkeit hineinfinden. Gleichzeitig bleiben Fragen offen, die das Interesse an der Geschichte erhalten. Auch die Handlung war gut durchdacht, in sich schlüssig und selbst wenn sie mir nicht logisch erschien, wurde sie ausrichend begründet. Somit konnte man dem Verlauf immer folgen. Es gab einen steten Spannungsbogen, der meistens auf dem gleichen Level blieb, aber von Zeit zu Zeit in die Höhe schnellte.
Irgendwann schaffen es Mara und ihr Begleiter, die Wächter abzuhängen. Gerade als ich mich fragte, ob es nicht realistischer wäre, wenn sie doch mal wieder auftauchen, erhielt ich die Antwort. Auf diese Weise wurden die meisten meiner Zweifel beseitigt.
Die Personen erscheinen mir absolut authentisch. Mara macht eine große Entwicklung, durch die der Leser ihr im Laufe des Buches folgt. Sie wächst an den Ereignissen. Anfangs ist sie ein relativ normaler Teenager und so wird man schnell mit ihr warm. Auch die anderen Charaktere kamen lebendig rüber. Nicht alle waren mir sympathisch, aber das ist ja auch nicht das Ziel.
Erzählt werden etwa zwei Drittel aus Maras Perspektive, der Rest von einem auktorialen Erzähler, der in die anderen Figuren hineinschaut oder es handelt sich um Erinnerungen. Der Wechsel hat mich nicht gestört, obwohl er nicht direkt angekündigt wurde.
Zwischendurch gab es kleine Tippfehler, die jedoch den Lesefluss nicht beeinträchtigen.

Fazit:
Ein gelungener Roman, der an der Wirklichkeit zweifeln lässt, Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt. Eine Geschichte, die Herz und Kopf vereint. Definitiv empfehlenswert für Fantasy- oder Science-Fiction-Liebhaber, die gerne dicke Bücher verschlingen.
Es soll wohl auch der Auftakt zu einer Reihe oder Trilogie sein. Ich werde jedoch vorerst keine weiteren Teile lesen, da ich erstmal wieder kürzere Geschichten brauche. Außerdem genügt mir das Ende, um damit abschließen zu können.

Dienstag, 7. Juli 2015

{Aktion} Gemeinsam Lesen

Juhu, ich habe es geschafft! "Kernstaub" ist beendet. Die Rezension folgt in den nächsten Tagen. Gestern habe ich noch innerhalb eines Tages ein komplettes Buch gelesen. Wahrscheinlich war es die Freude, mal wieder etwas anderes in den Händen zu halten.


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
      Gestern Abend bin ich mit "Herzschmerz und Pommer Fries mit Essig" von Katharina
      Stiller fertig geworden und habe bisher noch kein neues Buch begonnen.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
      Der letzte Satz des Buches hieß: "Und dieses Mal machen wir alles richtig." Eigent-
      lich ein schöner letzter Satz.

4. Gibt es Bücher, auf die du theoretisch neugierig bist, die du aber aus einem Grundsatz heraus nicht liest, weil sie z.B. von einem Autor geschrieben sind, den du nicht magst oder weil sie in einem Verlag erschienen sind von dem du nicht überzeugt bist?
      Da fällt mir so spontan nichts ein. Ich glaube, solche Grundsätze habe ich nur sehr
      wenige. Ich würde zum Beispiel nichts von Stephanie Meyer lesen. Aber auf die
      Bücher bin ich auch nicht neugierig, deshalb trifft das nicht die Frage.

Freitag, 3. Juli 2015

{Zitat} Harmonie und Disharmonie

Für heute habe ich ein Zitat aus meinem immer noch aktuellen Buch (Kernstaub) ausgesucht, das mich sehr zum Nachdenken angeregt hat.


So viel geschieht in unserer Welt, so viele Menschen sterben, oft ohne erkennbaren Sinn. Sollte ihr Leben im Moment des Todes besser sein als in der Zeit davor? Ist das vorstellbar?
Im Kontext der Geschichte wird deutlich, dass das Leben zunehmend als Belastung empfunden wird. Abgestumpft nach zahllosen Jahren vergeblichen Mühens um eine bessere Zukunft scheint jetzt nur noch der Tod eine Verbesserung bringen zu können. Das Leben als Disharmonie, gegen die sich nichts ausrichten lässt. Leben auch wir in einer Welt, in der das Leben keine Harmonie mehr finden kann?

Ich würde mich über Kommentare sehr freuen, weil ich natürlich wissen will, was ihr zu der Thematik zu sagen habt. Vielleicht ergeben sich ja auch interessante Diskussionen.