Montag, 7. September 2015

{Rezension} Die Auswahl

Dieses Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Vielleicht folgen also noch weitere Rezensionen.


Inhalt:
Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird – wen das System für sie ausgewählt hat. Es könnte jeder Junge aus Bria sein, doch zur großen Überraschung aller wird ihr bester Freund Xander als ihr Partner bekanntgegeben.
Als Cassia sich später auf dem feierlich überreichten Mikrochip Informationen über Xander ansehen will, passiert etwas schier Unmögliches: Es erscheint das Gesicht eines anderen Jungen – das von Ky. Cassia ist schockiert und verängstigt. Das System macht keine Fehler! Und tatsächlich wird ihr von offizieller Seite versichert, dass es sich um ein einmaliges Versehen handelt. Aber Cassia geht Kys Anblick nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es doch die Möglichkeit zu wählen?

Meine Meinung:
Die Geschichte spielt in einer zukünftigen Welt. Man fragt sich sofort, wie es dazu kommen konnte, doch die Fragen werden nicht beantwortet. Hier bleibt nur auf die Folgebände zu hoffen.
Das Buch war von Anfang an spannend und konnte mich mitreißen. Ich hab mit Cassia mitgefühlt und mich gefragt, wie lange sie der Gesellschaft noch treu ergeben sein wird. Ich habe mich oft gefragt, ob man tatsächlich so gefügig ist, wenn man im Leben nie eigene Entscheidungen treffen durfte. Niemand begehrt dagegen auf, was einerseits verständlich, aber andererseits auch vollkommen unklar ist. Ich glaube nicht, dass ich in einer solchen Welt leben könnte. Vieles ist fremdartig und manchmal erschreckend. Zeitweise kam mir das ganze System wie eine Kritik an der heutigen Gesellschaft vor, was durchaus positiv zu verstehen ist.
Cassia war ein wundervoller Charakter für eine Protagonistin. Man konnte deutlich ihre Wandlung mitverfolgen. All ihr Denken und Handeln war für mich authentisch und nachvollziehbar. Die Story wird durch ihr Erzählen emotional und so habe ich gut den Weg in diese Geschichte gefunden. Cassia fängt an, das geschriebene Wort zu lieben, die Schrift selbst und auch die Sprache. Damit ist sie für einen Bücherliebhaber eh unwiderstehlich geworden.
Richtig grausam wird es, als die Gesellschaft alte Bücher zerstören lässt. Wie können sie nur all diese Worte, Geschichten und Träume verbrennen? Gleichzeitig ist das ein gutes Zeichen dafür, wie dieser Überwachungsstaat funktioniert.
Xander und Ky sind beide unterschiedlich und doch eint sie ihre Liebe zu Cassia. Sie haben unterschiedliche Vorbedingungen und verhalten sich dementsprechend anders. Trotzdem sind sie beide auf ihre Art sympathisch und es war auch für mich als Leser gar nicht so leicht, zwischen ihnen zu wählen. Auf jeden Fall fand ich es gut, dass es mal nicht um eine unausweichliche große Liebe ging, sondern tatsächlich um die Frage, was Liebe ist und wie sie entsteht. Was ist echt?
Cassia arbeitet als Sortiererin. Lange habe ich mich gefragt, was das für eine Arbeit sein soll und welcher Sinn dahinter steht. Erst als sie einen Praxistest absolvieren muss, wurde einiges klarer. Trotzdem finde ich dieses Sortieren weiterhin sehr merkwürdig.
Es war auch während der Geschichte nicht immer so ganz klar, wie viel Zeit vergangen ist. Manchmal gab es Sprünge, deren Dauer nicht genau definiert war, sodass man sich vieles selbst denken musste und erstmal in die neue Zeit hineinfinden.

Fazit:
Eine Dystopie, die vielleicht älter ist als Panem und Selection, aber trotz kleiner Parallelen ihre ganz eigene Welt erschafft. Ein Jugendbuch, das zum Weiterdenken anregt und neugierig macht auf die nächsten Teile.

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