Montag, 29. Februar 2016

Ein Schritt nach vorn

Ich bin so aufgeregt! In nicht mal mehr einem Monat geht's zur Buchmesse nach Leipzig! Für diesen besonderen Anlass habe ich mir zum ersten Mal Visitenkarten für meinen Blog bestellt. Wundert euch nicht, wenn das Design nichts mit dem aktuellen Blog zu tun hat. Ich bastel gerade an einem neuen Layout, das demnächst kommen wird. Also seid gespannt!


Wer ein solches Schmuckstück haben möchte, kann mich gern auf der Messe suchen. Ich freue mich auf euch!

Freitag, 26. Februar 2016

Gestern Abend

Als ihr Freund nach Hause kommt, sagt er nur: "Zieh dich warm an, ich habe eine Überraschung für dich."
Sie ist verdutzt, folgt aber seinen Anweisungen. Sie mummelt sich so dick wie möglich ein, schließlich liegen draußen noch die letzten Schneereste vom Morgen. Zehn Minuten später brechen sie auf. Mit der Straßenbahn geht es in die Innenstadt. Noch immer weiß sie nicht, was er vorhat. Alles Jammern nützt ihr nichts.
Nachdem sie ausgestiegen sind, läuft er zielstrebig los. Als er das Münster erreicht, tritt er durch die Tür und bleibt dann hinter den Bankreihen stehen. Sie ist ihm brav gefolgt, nun aber wundert sie sich, warum es eine Überraschung sein soll, gemeinsam einen Gottesdienst zu besuchen.
Sie müssen nicht lange warten, da stößt ein gemeinsamer Kumpel zu ihnen. Er schließt eine kleine Tür im hinteren Bereich der Kirche auf und die drei huschen hindurch. Dahinter gelangt man zu einem Fahrstuhl, der zwar alt aussieht, aber durchaus noch fahrtüchtig ist. Damit geht es aufwärts. So langsam dämmert ihr, wo sie ankommen werden.
Als der Fahrstuhl hält, müssen sie noch eine kurze Treppe nach oben, dann sind sie in der Turmstube.  Außer ihnen ist niemand da. Der Raum ist wie ein kleines Museum eingerichtet. Es gehen außerdem zwei weitere Treppen davon ab. Die eine führt zu den Glocken, die andere weiter hinauf. Der Kumpel verabschiedet sich und lässt die Verliebten allein. Hintereinander steigen sie nun auf der äußeren Wendeltreppe nach oben, bis sie eine Aussichtsplattform erreichen. Dort packt er Sekt und Naschereien aus.
"Na, ist das eine gute Überraschung? Ich dachte, wir könnten uns von hier aus den Sonnenuntergang ansehen."
Sie strahlt über das ganze Gesicht, als sie ihm um den Hals fällt.
"Das ist so toll!"
Sie stoßen an, dann sehen sie eine Weile stumm auf die Stadt, die sich unter ihnen ausbreitet. Wie schön alles aussieht. Ihr Blick fällt auf all die Ecken, die sie bisher nicht erforscht hat. So viele Abenteuer liegen noch vor ihnen.
Irgendwann steigen sie wieder herab, um sich in der Turmstube aufzuwärmen. Sogar das alte Uhrwerk steht hier, und es scheint noch voll funktionstüchtig. Staunend betrachten sie die komplizierte Maschinerie und versuchen ihre Geheimnisse zu ergründen.
Plötzlich beginnen die Glocken zu läuten. Statt zu flüchten, beschließen die beiden, sich das Ganze aus der Nähe anzuschauen. Auf einem Rundgang kommt man ganz nah an die Glocken heran. Der ganze Turm schwingt mit und die Schläge dröhnen in ihren Körpern.
Mittlerweile ist es ganz dunkel geworden. Gemütlich lassen sie den Abend auf der Aussichtsplattform ausklingen, bevor sie wieder nach unten müssen.

Freitag, 19. Februar 2016

{Zitat} Die Sache mit Mister Gott

Dieses Zitat stammt aus dem Buch "Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna" von einem Autor namens Fynn. Das Buch berührt mich so wie nur wenige andere. Ich kann es euch nur ans Herz legen, egal ob ihr an etwas glauben könnt oder nicht.


Keine Sorge, ich will euch nicht davon überzeugen, dass es Gott gibt. Aber gehen wir einfach mal davon aus, es wäre so. Wie müssten wir uns ihn vorstellen? Wäre er mit menschlichen Kategorien zu ermessen oder sprengt er nicht jedes Bild, weil er eben größer ist?
Anna fragt nicht, sie gibt Antworten. Dabei entwickelt sie ein Bild von Gott und seiner Welt, dass jeden Leser staunen lässt. Denn alles fügt sich logisch ineinander und plötzlich scheint es dumm, jemals gefragt zu haben.
Wenn es einen Gott gibt, dann ist er größer als alles, was wir kennen. Größer als alles, was wir uns ausdenken können. Diesen Gott suche ich. Manchmal glaube ich ein Stück von ihm erhascht zu haben, aber im nächsten Moment ist dieses Gefühl schon wieder vorbei. Menschen können wir kennen lernen, unser Bild von ihnen immer mehr vervollständigen. Gott ist anders. Ihn können wir niemals kennen.
Die Theologie sagt (entschuldigt, wenn ich mein Studium reinbringe), Gott ist der ganz Andere. Sie sagt aber auch, wir sind Gottes Ebenbild. Diese beiden Aspekte finde ich in dem Zitat. Wir sind ein bisschen so wie Gott, aber eigentlich ist er ganz anders als wir.
Vielleicht ist es unsere Aufgabe zu verstehen, dass wir Gott nicht fassen können und gleichzeitig zu versuchen, ihm ein wenig ähnlicher zu werden. Vielleicht ist aber auch alles bloß eine Gedankenspielerei.

Mittwoch, 17. Februar 2016

{Rezension} Just Another Try

Zu diesem Buch könnt ihr vom 7. bis 12. März in einer Blogtour genaueres erfahren. Es sind viele spannende und aufschlussreiche Beiträge geplant, also nicht verpassen!


Inhalt:
Amanda ist vom Leben mehr als enttäuscht, das sie von einem Tief ins nächste schickt. Ihr Freund entpuppt sich als Arsch, sie muss erkennen, dass sie schon vor Jahren einen folgenschweren Fehler begangen hat und wird auch noch wegen seiner extremen Eifersucht in eine Messerstecherei verwickelt. Sie trifft daraufhin eine Entscheidung, die ihr Leben von Grund auf verändert und sie in die Arme eines Mannes treibt, der ihr völlig unerwartet den Halt gibt, den sie braucht, um ihre geschundene Seele wieder zusammen zu flicken. Marc bringt Licht in ihr Leben und zeigt ihr eine bis dato völlig unbekannte neue Seite an ihr, doch auch er bringt eine Vergangenheit mit sich, die ihre Liebe überschattet…

Meine Meinung:
Die Story ist wirklich gut. Vielleicht erwartet der ein oder andere nach dem Klappentext eine Geschichte voller Klischees, doch dahinter steckt durchaus Potenzial, das auch ausgeschöpft wird. Nach jedem guten Ende folgt jedoch ein neuer Schicksalsschlag und irgendwann war einfach klar, dass noch was kommen wird. Was genau, ließ sich nicht so leicht erahnen. Insgesamt wirkt die Geschichte authentisch, wenn auch sehr dramatisch. Es ist ein Stück weit die typische Lovestory mit belastenden Vorgeschichten, wenn sich die Protagonisten erst langsam annähern müssen, und gleichzeitig ein Buch voller neuer Ideen. Vielleicht hätte aus einem Teil davon aber auch ein eigenes Buch entstehen müssen, um diese Geschichte nicht so mit schlimmen Ereignissen zu überladen. Natürlich weiß man, dass am Ende alles gut werden muss, gleichzeitig ist es aber auch frustrierend, wenn jeder Fortschritt sofort mit einem neuen Tief beantwortet wird.
Zwischendurch wechselt die Erzählperspektive. War anfangs noch Amanda der Ich-Erzähler, so ist es später Marc. Der Wechsel wird aber angekündigt, nur wann wieder Amanda dran ist, muss man selbst mitbekommen. Die veränderte Sicht auf das Geschehen ist durchaus interessant und bei dieser Geschichte auch passend, schließlich tragen beide ein Päckchen mit sich herum.
Mit Amanda konnte mich mich meistens identifizieren, auch wenn sie mir nicht sonderlich ähnlich ist. Sie war sympathisch und man konnte viele Facetten ihrer Persönlichkeit kennen lernen. Manchmal allerdings habe ich ihre Beweggründe nicht verstanden. Das fand ich aber nicht so schlimm, schließlich hat sie schreckliches durchgemacht und da kann man schon mal anders reagieren als gewöhnlich.
Marc war mir am Anfang extrem unsympathisch. Bei ihrer ersten Begegnung war er Amanda gegenüber herablassend und unfreundlich. Das ändert sich allerdings und ab da ist er fürsorglich und scheint der perfekte Kerl zu sein. Sogar sein blödes Verhalten bereut er, sodass man ihm leicht verzeihen kann. Als er dann zum Erzähler wird, gewinnt er zusätzliche Tiefe und wird zur lebensechten Persönlichkeit. Er war mir oft näher als Amanda.
Eine besondere Figur dieser Geschichte ist Amandas Granny, die sowohl für den Humor als auch die polarisierende Meinung verantwortlich ist. Sie hätte ich mir durchaus auch als Erzählerin vorstellen können, aber dafür war sie dann wohl doch zu wenig involviert.
Der Einstieg war gut, man wird zuerst mitten ins Geschehen geworfen und erfährt dann langsam, wie es dazu kommen konnte. Trotzdem war ich nicht sofort gefesselt, was vermutlich auch am Schreibstil lag.
Die Autorin schreibt so, als würde sie ihrer besten Freundin etwas erzählen und versucht das Ganze dann in eine vermeintlich gehobenere Sprache zu transformieren. Ich fand es sehr unangenehm zu lesen und bin oft über ihren Ausdruck gestolpert. So schaffte sie es immer wieder, mich aus der eigentlich guten Geschichte zu reißen. Zudem tummeln sich in dem Buch leider etliche Fehler, was nach einem ordentliche Lektorat nicht mehr sein dürfte.
Bestimmte Formulierungen tauchen immer wieder auf, so beispielsweise die Anspielung "Sie müssen Abstand wahren. Nur deshalb sind sie in diese Sache hineingeraten." oder die ständig wiederholte Dankbarkeit für alles und jeden. Wer Professor Brightham ist, wird übrigens nie aufgelöst. Nachdem Marc Vergangenheit aufgelöst wurde, verschwinden die Anspielungen einfach.

Fazit:
Eine durchaus spannende und faszinierende Geschichte, die man jedoch nur lesen sollte, wenn man keinen großen Wert auf die Sprache legt oder nachdem das Buch nochmal ein Lektorat erfahren hat.

Sonntag, 14. Februar 2016

Ein besonderes Buch

Stell dir vor, du findest in der Universitätsbibliothek einen scheinbar herrenlosen Roman herumliegen.



Weil du eh nichts besseres zu tun hast, liest du ihn. Er ist gespickt mit Anmerkungen, denen du entnehmen kannst, dass jemand versucht, die bislang ungeklärte Identität des Autors zu entschlüsseln. Du beginnst, eigene Notizen hinzuzufügen, bevor du das Buch seinem Besitzer zurückgibst.


Zwischen euch beginnt bald ein reger Austausch, der jedoch nur über die Bemerkungen am Seitenrand stattfindet, denn persönlich habt ihr euch nie getroffen.


Daneben tauscht ihr auch andere Dokumente aus, die zur Lösung des Rätsels beitragen könnten.


Doch ihr seid nicht die einzigen, die auf dem Gebiet forschen. Es gibt Leute, die bereit sind, all eure Ergebnisse zu klauen, bloß um euch zuvor zu kommen.


Diese spannende Geschichte könnt ihr in "S." von J.J. Abrams und Doug Dorst verfolgen. Nicht nur die Story ist außergewöhnlich und extrem fesselnd, auch die liebevolle und detailreiche Gestaltung macht dieses Buch zu einem echten Liebhaberstück.

Sonntag, 7. Februar 2016

{Rezension} Herbstflüstern

Die Rezension zum ersten Teil findet ihr hier

Inhalt:
Blonde Haare, lange Beine, blaue Augen…
Wie wenig einen das im Leben weiterbringt, weiß Lucy spätestens, seit sie von ihrer großen Liebe Ben eiskalt abserviert wurde. Da hilft es auch nicht, dass er ständig vor ihrer Tür steht und alles erklären will. Und noch viel weniger, dass ihre große Schwester Taylor, ihre einzige Stütze, auf Reisen ist. Während jene total verknallt durch Amerika tourt, hält sich Lucy mit einem abendlichen Babysitterjob so fern von zu Hause, wie es nur geht. Und beobachtet Jasper, auch Mr Handsome genannt, der jede Nacht ein anderes Mädchen zum Weinen bringt. Bis Jasper sie eines Tages bemerkt...

Meine Meinung:
Taylor hat ihr Glück gefunden, jetzt ist die nächste an der Reihe. In gewisser Weise wird hier ein Muster fortgesetzt; Mädchen lernt auf ungewöhnliche Weise einen Jungen kennen, der zwar attraktiv aber geheimnisvoll ist, erst können sich die beiden nicht leiden und dann entdecken sie doch Gefühle füreinander. Das ist nicht neu, aber auch nicht schlecht. Es kommt hier vor allem auf die Details an, die die Geschichte unverwechselbar machen.
Lucy ist sehr sympathisch. In Sommerflüstern war sie die kleine Schwester, die bei allen beliebt war und einfach ein typisches Teenie-Leben führte. Jetzt erfahren wir mehr von ihr und plötzlich bekommt sie eine vielschichtige Persönlichkeit mit Wünschen und Problemen. Sie ist ihrer Schwester ähnlicher als sie glaubt. Auch sie muss lernen, die Vergangenheit loszulassen um wieder glücklich zu sein. Es geht dabei vor allem darum, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dass das nicht immer einfach ist, wird hier von mehreren Charakteren bewiesen.
Was Taylor während des Buches erlebt, ist größtenteils unklar. Nur ab und zu meldet sie sich bei ihrer Familie. Das fand ich ein bisschen schade, weil es einen Bruch zum ersten Teil darstellt. Mir war auch nicht klar, wie die Handlung genau weitergelaufen ist in den wenigen Wochen zwischen den beiden Büchern. Allerdings wird auf Vergangenes Bezug genommen, vor allem wenn es um Ben geht.
Jasper ist anfangs vollkommen undurchschaubar. Er kann nervig und attraktiv und liebevoll zugleich sein. Gemeinsam mit Lucy durchlebt man ein Gefühlschaos und weiß nicht so recht, was man nun von ihm halten soll. Bis zum Schluss ist nicht klar, was er von ihr will.
Die Story war logisch aufgebaut und der Spannungsbogen klar erkennbar. Immer wieder wird die Handlung durch unvorhergesehene Ereignisse vorangetrieben. Manches war schon fast künstliche Dramatik, hat aber zu den verschiedenen Personen gepasst. Carrie als Antagonist zur braven Lucy kam sehr überzeugend rüber. Sie ist die Herausforderung, die letztlich eine entscheidende Wende bringt. Lucy entwickelt sich auch durch sie zu ihrer neuen Form.
Der Sprachstil hat wunderbar zur jugendlichen Lucy gepasst. Die Geschichte ließ sich locker und leicht lesen.

Fazit:
Ein spannendes und unterhaltsames Buch für Jugendliche, die gerne von der großen Liebe träumen. Authentisch, wenn auch mit kleinen Schwächen.