Dienstag, 17. Mai 2016

{Blogtour} Interview mit Henry

Herzlich willkommen zum zweiten Tag unserer Blogtour! "Die Augen des Iriden" aus dem Papierverzierer-Verlag konntet ihr ja bereits in meiner Rezension kennen lernen. Dort findet ihr auch eine Liste mit den Rezensionen der anderen Blogger. Nachdem ihr gestern bei Tamara schon einen ersten Eindruck zu den Hauptfiguren bekommen habt, könnt ihr hier nun ein exklusives Interview mit Henry von Irides lesen. Morgen geht es dann bei Annabelle weiter, die der Autorin Maja Loewe einige spannende Fragen stellen durfte. Viel Spaß!

Hallo Henry! Schön, dass du dir Zeit für ein Interview genommen hast. 
Mach ich gerne. Ich muss zugeben ich bin ein bisschen aufgeregt. Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt im Mittelpunkt zu stehen.

Wie geht es dir nach all den aufwühlenden Ereignissen, die wir in den „Augen des Iriden“ nachlesen konnten? Hat der Alltag wieder Einzug gehalten oder hat sich etwas in deinem Leben grundlegend verändert? 
Hmmm, das ist eine gute Frage. Lass‘ mich nachdenken. Ehrlich gesagt hat sich innerhalb kürzester Zeit mein komplettes Weltbild verschoben. Wenn man die Wahrheit hinter den Kulissen kennt, kann man dann das Schauspiel noch wirklich genießen? Vielleicht kann ich mit diesem Wissen gar nicht in den normalen Alltag zurückkehren.
Aber immerhin hat in den letzten 24 Stunden keiner versucht mich umzubringen. Das ist doch schon mal was. Mehr kann ich euch an dieser Stelle leider nicht verraten.


Du besuchst ja keine normale Schule, sondern wirst zu Hause unterrichtet und hast deshalb auch kaum Freunde. Vermisst du manchmal den Umgang mit Gleichaltrigen? 
Na klar! Es ist doch total langweilig, den ganzen Tag zu Hause herumzuhängen und nur von Erwachsenen umgeben zu sein. Wenn es das Internet nicht gäbe, würde ich wahrscheinlich durchdrehen. Ich komme mir manchmal vor wie in „Cast Away“. Gut, ich unterhalte mich noch nicht mit einem Volleyball, aber manchmal bin ich nah dran. Hast du zufälligerweise einen dabei?

Deinen Humor hast du jedenfalls nicht verloren. Was ist denn dein Geheimrezept gegen Langeweile? 
Definitiv Musik! Ich liebe alte Vinylplatten. Ich bin großer Bowie-Fan! Schade, dass er jetzt gestorben ist. Die Nachricht hat mich echt traurig gemacht…
Ein anderes Geheimrezept heißt Valeska. Da wünscht man sich die Langeweile manchmal fast zurück. Hat sie dir mal die Story von den psychedelischen Pilzen erzählt? Ihr Religionslehrer befindet sich immer noch in psychologischer Behandlung.

Ja, davon wird auch in eurem Buch erzählt. Ich musste so lachen, als sie die Geschichte ausgepackt hat. Du hast Valeska in einem Chat kennen gelernt. Hattest du nie Angst, sie könnte jemand anders sein als sie vorgibt? 
Eigentlich nicht. Das klingt jetzt naiv oder? Ist es vielleicht auch. Aber in den Live-Chats konnte ich zumindest sehen, dass sie kein bärtiger Freak ist. Viel größere Angst hatte ich davor, dass ich mir ein falsches Bild von ihr gemacht habe. Es ist ja schon nochmal anders, wenn man sich in der Wirklichkeit gegenübersteht. Ich hatte echt Angst vor einem ersten Treffen. Was wäre gewesen, wenn wir uns nichts zu sagen gehabt hätten? Dann wäre unsere Chat-Freundschaft auch dahin gewesen. Es war ehrlich gesagt auch irgendwie komisch, als sie da plötzlich vor meiner Tür stand. Es hat sich schon ein bisschen fremd angefühlt.

Wann hast du gemerkt, dass du mehr für sie empfindest? 
Wann merkt man sowas? Es war eher ein schleichender Prozess als ein Zeitpunkt, da kann ich jetzt gar nicht sagen, am Dienstag um 15:48 Uhr habe ich mich in sie verknallt. Vielleicht war es, als sie mir von Marcel erzählt hat und ich auf einmal richtig eifersüchtig wurde. Das hat mich selbst überrascht.

Die Heterochromie, also die Tatsache, dass du unterschiedliche Augenfarben hast, ist ja doch etwas ungewöhnliches. Wirst du deswegen auf der Straße manchmal komisch angeschaut? Wie gehst du damit um?
Für mich selbst ist es ja völlig normal, wie wenn man Sommersprossen hat. Konzentriere ich mich nicht drauf, dann sehe ich es im Spiegel noch nicht mal mehr. Wenn mich die Menschen dann komisch anschauen, denke ich erstmal, mir hängt noch etwas vom Frühstück im Gesicht. Bis mir einfällt, warum sie schauen.
Wenn es mir nicht so gut geht, vermeide ich auch gerne mal Blickkontakt, damit ich nicht darauf angesprochen werde. Muss ich über meine Heterochromie reden, dann muss ich auch über meinen Vater reden. Und das wird dann schnell zur emotionalen Achterbahnfahrt für mich.

Es war sicher oft nicht leicht mit deiner Mutter allein zu Hause. Was war das Allerschlimmste? Und gab es vielleicht auch schöne Momente? 
Puh, was soll ich sagen, das ist ja jetzt eine wirklich persönliche Frage. Darauf war ich gar nicht vorbereitet. Lass mir kurz einen Moment, bitte.


 So, jetzt geht es wieder. Du hast recht, es ist manchmal echt schwierig mit meiner Mutter. Ich meine, sie ist meine Mutter und ich liebe sie, aber dann macht mich ihre ganze Art wieder total wütend. Und im nächsten Moment habe ich Angst, dass sie sich etwas antut. Ich kenne es die letzten zehn Jahre ja nicht anders. Ich fühle mich gewissermaßen für sie verantwortlich. Das ist wie ein Rollentausch.
Richtig peinlich war es mir früher, wenn sie in Gegenwart meiner Freunde wieder einen ihrer Panikanfälle hatte. Ich hab dann irgendwann nichts mehr mit meinen Freunden machen können, weil ich immer dachte, gleich kommt meine Mutter um die Ecke und macht mir wieder eine Riesenszene. Schön war es, wenn ich das Gefühl hatte, dass sie mal wieder einen Moment klar im Kopf wird.
Das klingt jetzt wirklich schrecklich, wie ich über meine Mutter rede. Ich weiß ja, dass sie krank ist. Mama, wenn du das hier liest, nimm es mir bitte nicht übel, ja?

Wie war es für dich, als deine Schwester ausgezogen ist? In welchen Momenten hast du sie am meisten vermisst? Hatte es auch Vorteile? 
Also Sanje konnte schon verdammt nerven mit ihrer Zickerei. Die ganze Welt drehte sich immer um sie. Aber als sie plötzlich nicht mehr da war, war es einfach nur schrecklich. Total still. Ich hatte niemanden mehr, mit dem ich über meinen Vater reden konnte. Ich habe ja vorhin über den Rollentausch zwischen mir und meiner Mutter gesprochen. Davor war Sanje die Verantwortliche, nicht nur für meine Mum, sondern auch für mich. Jetzt kann ich gut nachvollziehen, dass ihr das zu viel geworden ist. Aber damals, da war ich verdammt sauer, dass sie mich allein gelassen hat!

Was ging in deinem Kopf vor, als du das erste Mal in ein Bild gereist bist? Wie müssen wir uns das vorstellen? 
Ganz ernsthaft? Ich dachte, jetzt ist es soweit. Ich bin verrückt! Ich finde es ja immer noch total absurd, dass ich in Bilder reisen kann. Oder hast du eine logische Erklärung dafür, wie das funktioniert?
Wenn du wirklich wissen willst, wie es ist; ich kenne da einen guten Dealer für „Eve’s Kiss“. Das kommt jetzt aber nicht ins Interview, oder?

Haha! Keine Sorge, meine Leser sind verschwiegen. (Bitte enttäuscht mich jetzt nicht!) Hast du schon Zukunftspläne? Vielleicht auch mit Valeska? Oder lässt du einfach alles auf dich zukommen? 
Die Frage ist, was die Zukunft mit mir für Pläne hat! Ich bin ja der letzte Iride und habe damit auch eine gewisse Verantwortung zu tragen.
Was Valeska und mich betrifft, da möchten wir uns beide nicht unter Druck setzen.
Unter uns: Valeska geht es ziemlich schlecht momentan. Das, was ich den vergangenen Tagen gewonnen habe, hat sie verloren. Damit müssen wir beide erstmal umgehen lernen.


Das verstehe ich natürlich. Aber ich denke, ihr kriegt das schon hin. Vielen Dank für das Interview! Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute für die Zukunft.
Wow, schon vorbei? Ich bedanke mich natürlich auch. Und bring mir nächstes Mal einen Volleyball mit, ja?


Wenn euch das Interview neugierig auf die Geschichte gemacht hat, dann beantwortet doch die Gewinnspielfrage und landet im Lostopf für ein Printexemplar oder eines der zwei Ebooks.

Welche Frage hättet ihr Henry gerne noch gestellt?

Teilnahmebedingungen:
- Gewinner hat eine Woche Zeit sich bei annabellebookwar@gmail.com zu melden
- Wohnsitz in Deutschland (zusätzliches Porto müsste vom Gewinner selbst getragen werden)
- Teilnahme ab 18 oder mit Erlaubnis der Eltern
- Gewinner erlauben die öffentliche Namensnennung
- keine Haftung bei Verlust
- Rechtsweg ausgeschlossen
- keine Barauszahlung des Gewinns

7 Kommentare:

  1. Guten Morgen,
    vielen Dank für das Interview. Meine Frage an Henry ist, ob er von außerhalb irgendwie Hilfe bekommt, ohne dass seine momentane Situation auffliegt. Ich kann mir garnicht vorstellen, dass er schon solange alleine mit seiner Mutter lebt und trotzdem alles meistert. Hat sein Hauslehrer eine Ahnung von dieser Situation?
    Liebe Grüße Bettina H.
    bettinahertz66@googlemail.com

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  2. Morgen. Ich würde gerne wissen wollen ob er denn noch Kontakt zu seiner Schwester hat und ob sie sich noch treffen, und sie ihm irgend wie noch unterstützt, oder ob sie sich aus dem Weg gehen??

    LG Jenny
    jspatchouly@gmail.com

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  3. Hallo,

    mich würde interessieren was er sich für seine Zukunft wünscht.

    LG
    SaBine

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  4. Mich würden seine Zukunftspläne interessieren.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  5. Hallo ,

    ich möchte von Henry wissen ist er zufrieden
    so wie er ist oder würde anders aussehen wollen.

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt
    margareta.gebhardt@gmx.de

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  6. Hallo =)

    Mich interessiert, wo er sich selbst in fünf Jahren sieht.

    Liebe Grüße
    (shanklin@gmx.de)

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  7. Hallo,

    mich würde interessieren, was der schönste und der schlimmste Moment seines Leben war?

    LG

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