Mittwoch, 8. Juni 2016

{Rezension} Seit gestern ist es Liebe

Ihr wisst, ich stehe auf kitschige Liebesromane. Bei mir darf auch gerne das ein oder andere Klischee drin sein, wenn es nicht allzu vorhersehbar ist. Ab und zu brauche ich einfach ein Happy End. Deshalb für alle Lovestory-Fans unter euch ein Debüt, das sich sehen lassen kann.


Inhalt:
Das Leben ist nicht immer einfach. Manchmal reichen ein Speeddating, ein altes Haus, ein Haufen Erinnerungen, eine Oma, neue Freundinnen und ganz viel Chaos, um alles durcheinanderzuwirbeln. Marie, eine junge Köchin, erfährt dies am eigenen Leib. Und dann ist da noch ihr Chef, der geradezu unwiderstehlich wirkt...

Meine Meinung:
Der Einstieg ist ruhig gehalten. Man erfährt zuerst etwas über die Hauptperson Marie und ihre Beziehung zu ihrer Oma. Diese spielt in der gesamten Geschichte eine wichtige Rolle. Beide waren mir auf Anhieb sympathisch.
Marie ist eine talentierte Köchin, aber auch etwas tollpatschig. Bei dem Versuch einen guten Eindruck zu machen, tritt sie in jedes nur mögliche Fettnäpfchen. Dank ihrer lieben Art kann man ihr aber einfach nicht böse sein. Die Geschichte ist aus ihrer Perspektive geschrieben, sodass ihr Handeln zwar manchmal skurril wirkt, aber letztlich immer nachvollziehbar bleibt. Ich konnte mich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen.
Maries Oma bekommt eine parallele Geschichte, die nie vernachlässigt wird. Auch sie hat einiges zu erzählen. Für mich war das eine willkommene Abwechslung zu der typischen, etwas komplizierten Liebesgeschichte.
Das Buch ist fesselnd geschrieben und sehr angenehm zu lesen. Mila Sophie Haertel verwendet eine alltagsnahe Sprache ohne auf guten Stil zu verzichten. Dabei schafft sie es, auf erstaunlich wenige Seiten eine vollwertige Story zu bringen, bei der man nicht das Gefühl hat, dass etwas zu kurz kommt. Oft wird die Geschichte richtig witzig, beispielsweise als Marie und ihre neue Freundin Else beim Speeddating die Männer vergraulen. Außerdem hat mir sehr gut gefallen, dass nicht abgeblendet wird, als es dann endlich zur Sache geht. Auch hier beweist die Autorin ihr Gespür für schöne Worte, die die Fantasie anregen.
Nachdem das Liebesglück mit Maries Chef Alex perfekt zu sein scheint, taucht unvorhergesehen doch noch ein Drama auf. Hier bedient sich die Autorin doch einiger Klischees, was aber für den unkritischen Leser kein Problem ist. Man merkt genau, wie die beiden nun mit jeder Begegnung weiter auf die Katastrophe zusteuern. Trotzdem gibt es immer wieder was zu lachen.
Am Ende gibt es dann noch einen Bruch mit dem Klischee. Marie ist nicht das kleine Dummchen, das ohne den starken Mann nicht leben kann. Und Alex ist nicht der Held in Strumpfhosen, der alles richtig machen muss. Beide können zu ihren Fehlern stehen und gemeinsam einen Neuanfang wagen.
Es geht nicht nur um die Suche nach dem perfekten Partner, sondern auch darum, sein Leben in die Hand zu nehmen und sein persönliches Glück zu finden. Mit den Nebencharakteren werden unterschiedliche Lebensmodelle vorgestellt, die alle gleichberechtigt nebeneinander stehen.

Fazit:
Eine romantische Geschichte für zwischendurch. Ideal für alle, die Liebesromane mögen, aber sich auch mal überraschen lassen wollen.

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