Freitag, 20. Oktober 2017

{Rezension} Der Herzschlag deiner Worte








Alex ist über den plötzlichen Tod seines Vaters zutiefst erschüttert. Bei der Beerdigung lernt er seine Patentante Jane kennen. Obwohl sie schwerkrank ist, schenkt sie ihm mit ihrer Lebensfreude neue Hoffnung. Dann verliebt sich der alleinerziehende Vater auch noch in die Autorin Maila. Die jedoch blockt jeden Versuch einer Beziehung ab.
Während Alex nun also versucht, sie doch noch für sich zu gewinnen, erfährt er auch immer mehr darüber, was seine Eltern mit Jane verbindet.







Die Geschichte war sehr einfühlsam geschrieben. Alex Gefühlswelt wurde facettenreich geschildert, sodass ich mich von Anfang an gut in ihn hineinversetzen konnte. Die Distanz, die er zu Maila spürt, habe ich ebenfalls empfunden. Sie bleibt immer ein Stück weit geheimnisvoll, aber so, dass ich unbedingt mehr von ihr wissen wollte.
Alex hat eine zweijährige Tochter. Nachdem die Mutter, für ihn nur ein gelegentlicher One-Night-Stand, Leni bei ihm abgesetzt hat, kümmert er sich mit Hilfe seiner Schwester um sein Kind. In zahlreichen Episoden wird er als liebevoller und fürsorglicher Vater gezeichnet, der von Leni innig geliebt wird. Leni war für mich der heimliche Star der Geschichte. Sie hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und neue Perspektiven eröffnet. Mit ihrer kindlich authentischen Art musste ich sie sofort ins Herz schließen.
Es dauert eine ganze Weile bis Maila das erste Mal auftaucht. Vorher erleben wir wie Vincent, Alex Vater, plötzlich stirbt, begleiten die Familie auf der Beerdigung und bei ihren ersten zögerlichen Kontakten mit Jane. Langsam entwickelt sich zwischen ihnen eine enge Beziehung, die ihr Leben bereichert. Als Alex Maila zum ersten Mal begegnet, ist dem aufmerksamen Liebesroman-Leser sofort klar, dass sie seine große Liebe sein wird. Das ist auch okay, es geht ja schließlich nicht um das Wer?, sondern um das Wie?. Und das ist ziemlich verzwickt, denn obwohl Maila offensichtlich nicht an einer Beziehung interessiert ist, lässt sie sich auf eine Nacht mit Alex ein. Diese fällt dann für beide viel intensiver aus als gedacht. Trotzdem schickt sie ihn danach fort. Alex hingegen ist in ihren Bann geschlagen und kann sie einfach nicht vergessen, deshalb sucht er verzweifelt nach einer Zukunft für sie.
Zwischen der Haupthandlung gibt es immer wieder Kapitel, die aus der Sicht des toten Vincent erzählt sind. Er begleitet Alex, ob er will oder nicht. Dabei schweifen seine Gedanken aber immer wieder ab und so erfahren wir Stück für Stück wie er Jane kennen gelernt hat und welche Vorwürfe er sich bis heute macht. Dadurch gewinnt auch die Gegenwart eine neue Qualität.
Das Ende hat mich überrascht und die Autorin konnte mich mich mal wieder mit ihrer Interpretation des Schicksals beeindrucken.








Wunderbare Geschichte zum Träumen und Mitfühlen, die neben der ganz großen Liebe auch mit etlichen Geheimnissen aufwarten kann.

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