Dienstag, 23. Januar 2018

3 Gründe, warum ich "Nyx" abgebrochen habe

... und warum es sich trotzdem lohnen kann, es zu lesen!
Die nachfolgende Kritik ist lediglich mein Eindruck, der sowohl von meinem persönlichen Geschmack, als auch von äußeren Umständen beeinflusst wird. Ich war im Vorfeld sehr gespannt auf das Buch und finde es schade, dass es mich nun nicht packen konnte. Deshalb schaut es euch bitte auch unabhängig davon an.








(Klappentext) Im Jahr 2025 wurde sie erbaut, die Nyx, ein schwimmendes Ungetüm, viereinhalb Kilometer lang und anderthalb Kilometer breit. Der Koloss zieht als gigantisches Alters- und Pflegeheim seine Bahnen durch alle Weltmeere - Das ist einfach billiger, als die Alten an Land zu versorgen. Als die junge Ärztin Polly Sutter an Bord geht, tut sich aber schon seit längerem Unheimliches. Immer mehr Alte sterben, in ihren Kabinen, in der Wanne, es ist unerklärlich. Und dann verschwinden Menschen. Wie etwa ein Kollege des Technikers Rafael, der sich beim Befüllen der riesigen Müllverbrennungsöfen auf Deck 50 scheinbar in Luft auflöst. Polly und Rafael sind nicht die einzigen, denen zunehmend flau zumute wird. Auch ein paar der betagten Insassen haben keine Lust, als nächste tot und mit blau angelaufener Zunge gefunden werden. Und die mysteriöse Seuche ist nur eines der Geheimnisse der Nyx, die unbeirrbar die internationalen Gewässer durchpflügt, während an Bord ein Pandämonium ausbricht…


Warum ich abgebrochen habe:
1. Es kommen wahnsinnig viele unterschiedliche Personen vor. Es gibt keine richtigen Kapitel, sondern nur Abschnitte, die durch die gegenwärtigen Koordinaten des Schiffes (oder der Personen) gekennzeichnet werden. Es wird immer aus einer auktorialen Perspektive erzählt, wodurch es schwer fällt, zu den Figuren eine Beziehung aufzubauen, die später helfen würde, sie auseinander zu halten. Zudem werden sie anders geschildert, wenn sie gerade nicht im Fokus stehen. Dadurch war die ganze Handlung ziemlich verwirrend.

2. Es werden keine Gefühle ausgelöst. Ich habe mich die ganze Zeit wie ein unbeteiligter Außenstehender gefühlt und die Erzählweise hat ihr Übriges dazu beigetragen. Ich habe es nicht geschafft, mich in die Figuren reinzufühlen oder Sympathien zu entwickeln.

3. Es gibt kein erkennbares Handlungsziel. Verschiedene Geschichten werden nebeneinander her erzählt, oft schweift die Handlung in Nebenschauplätze ab. Es gab keinen roten Faden, kein klares Problem, das gelöst werden muss.


Was ich mitgenommen habe:
"Nyx" beschreibt eine mögliche Zukunft unserer Welt. Schon heute ist eines unserer größten gesellschaftlichen Probleme der Umgang mit alten Menschen. Es geht hier um unsere Eltern und Großeltern! Der Autor zeigt eindrücklich, wie einst geliebte Verwandte nun abgeschoben und vergessen werden. Sie fristen ihr Dasein an einem Ort, an dem sie lediglich verwaltet werden und am besten schnellstmöglich sterben sollen, um weniger Aufwand zu machen. Ich halte dieses Szenario durchaus für wahrscheinlich, doch es kommt darauf an, was wir mit dieser Perspektive anstellen.

Dienstag, 16. Januar 2018

{Rezension} Ich treffe dich zwischen den Zeilen








Loveday arbeitet in Archies Antiquariat seit sie 15 ist. Hier kann sie sich zwischen ihren geliebten Büchern verstecken. Hinter den schwarz gefärbten Haaren und den Tattoos verbirgt sich eine sensible junge Frau mit einer traurigen Vergangenheit. Bei Archie wird sie so akzeptiert, wie sie ist. Doch eines Tages kommt Nathan in das Antiquriat und wirbelt ihre kleine Welt gehörig durcheinander. Zwischen Poetry Slams kommt sie ihm langsam näher. Doch als Bücher auftauchen, die sie niemals wiedersehen wollte, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen. Kann es trotzdem eine Zukunft für sie geben?







Die Handlung ist stark auf das Wesentliche fokussiert. Zielgerichtet und schnörkellos erzählt uns Loveday von ihrem Leben. Dabei wechseln sich die Kapitel aus der Gegenwart mit Kindheitserinnerungen und der Erzählung ihrer ersten Beziehung ab. Stück für Stück wächst das Verständnis und die Liebe zu dieser unglaublich starken Frau. Loveday lässt zwar niemanden an sich heran, aber sie ist deshalb nicht gefühllos. Stattdessen nimmt sie ihre Umwelt sehr genau wahr. Sie tut sich lediglich schwer damit, ihren Empfindungen Ausdruck zu verleihen. Ihr Handeln ist von der Angst bestimmt, erneut verletzt zu werden. Doch nach und nach kommt ihre Sehnsucht nach dem Leben zum Vorschein und sie lernt, das Glück zu ergreifen.
Je mehr Loveday sich verliebt, desto toller erscheint auch Nathan. Da wir alles nur aus ihrer Sicht erfahren, wird seine Figur immer genau so gezeichnet, wie sie ihn gerade sehen möchte. Sein großes Herz, seine Leidenschaft für Worte und seine Hingabe an die Zauberei bleiben jedoch immer präsent.
Der innere Konflikt, dem Loveday ausgesetzt ist, wird deutlich geschildert. Dennoch verzichtet die Geschichte auf unnötiges Drama und malt stattdessen mit leisen Worten starke Emotionen.
Die Beziehung zwischen Loveday und ihrer Mutter wird langsam herausgearbeitet, je mehr man über die Vergangenheit erfährt. Während man am Anfang noch tausend Fragezeichen im Kopf hat, wächst immer mehr das Verständnis für beide Seiten und die Tragik des Ganzen wird offenbar. Es gibt kein klares Schwarz und Weiß, was mir besonders gut gefallen hat.
Nathan findet Loveday sofort toll und lädt sie auf seinen Poetry Slam ein. Irgendwann rafft sie sich auch auf, obwohl sie Menschenmengen sonst eher meidet. Danach besuchen die beiden etliche Slams und mehrmals tritt Nathan dort auch auf. Die Texte, die er vorträgt, sind immer abgedruckt, was die Stimmung noch besser rüberbringt und einen Einblick in sein Inneres gewährt.
Es ist klar, dass zwei erwachsene Menschen, die sich ineinander verlieben, auch irgendwann gemeinsam im Bett landen. Hier jedoch ist Sex etwas so selbstverständliches, dass es nicht mehr als nötig ausgeführt wird. Die Entdeckung und Entschlüsselung von Lovedays Tattoos dagegen ist etwas außergewöhnliches und wird deswegen auch genauer beschrieben.
Regelmäßig werden vor dem Antiquariat Kisten mit alten Büchern hinterlassen, die Loveday dann einsortieren muss. Eines Tages stößt sie dabei jedoch auf Bücher, die ihre Mutter ebenfalls besessen hat. Können es tatsächlich die gleichen Ausgaben sein? Sie muss sich fragen, wer von ihrer Vergangenheit wissen könnte und dazu fähig ist, sie auf diese Weise damit zu konfrontieren. Denn die Erinnerungen, die in ihr aufgewirbelt werden, sind keine guten. Irgendwann kann Loveday nicht mehr so weitermachen wie bisher.








Eine ruhige und einfühlsame Geschichte über eine Liebe, die auch dann noch trägt, wenn einer nicht mehr kann. Indem Loveday ihre Vergangenheit zu bewältigen lernt, öffnet sich ihr auch der Weg in eine neue Zukunft.

Donnerstag, 11. Januar 2018

{Leseliste} Januar

Bei mir geht es gerade drunter und drüber und ich falle jeden Abend todmüde in mein Bett. Vielleicht kennt ihr das auch. Heute habe ich mir aber die Zeit genommen, euch meine Leseliste für Januar zu zeigen. Ich sehe jetzt schon kommen, dass ich nicht alles schaffen werde, aber man muss ja Ziele haben.


Eoin Colfer - Artemis Fowl
Jessica Winter - Solange du bleibst
Lily Oliver - Die Tage, die ich dir verspreche
Alice Feeney - Manchmal lüge ich
Fiona Barton - The Child

"Die Tage, die ich dir verspreche" lese ich mit Luise zusammen, deshalb muss ich mich da auf jeden Fall ranhalten. Ansonsten stehen ein paar Rezensionsexemplare auf dem Plan und ich möchte auch mal wieder etwas aus der 100Books-Challenge lesen.
Wie sieht es bei euch diesen Monat lesetechnisch aus? Was habt ihr euch vorgenommen oder was sollte ich unbedingt lesen?

Freitag, 5. Januar 2018

Jahresrückblick 2017

Da ich im letzten Jahr zum ersten Mal festgehalten habe, welche Bücher ich jeden Monat gelesen habe, kann ich auch zum ersten Mal einen kompletten Jahresrückblick schreiben. Dazu habe ich auch noch ein paar andere Sachen, die im letzten Jahr wichtig waren.

Zuerst ein kurzer Blick in die Statistik:
Ich habe 93 Bücher gelesen, das sind im Monat durchschnittlich 8 Stück, bei einer ungefähren durchschnittlichen Seitenzahl von 290 Seiten und meinem durchschnittlichen Lesetempo macht das 46 Stunden monatlich. Im ganzen Jahr habe ich also geschätzt 22 Tage nur mit Lesen verbracht. Ich finde, das war ein gutes Jahr.


Meine Top3 - Jahreshighlights:

Markus Heitz - Des Teufels Gebetbuch

Simona Ahrnstedt - Alles oder nichts

Leigh Bardugo - Das Lied der Krähen


Passend dazu gibt es natürlich auch meine Flops des Jahres:

John Green - Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Caragh O'Brien - Die Stadt der verschwundenen Kinder

Jutta Maria Herrmann - Amnesia


Außerdem habe ich im letzten Jahr zwei Buchmessen besucht.


In Leipzig konnte ich diesmal von Donnerstag bis Sonntag unterwegs sein und neben einer gewaltigen Wunschliste habe ich auch etliche Bücher mitgebracht. Zwischen den Veranstaltungen blieb auch Zeit, Verlagsmitarbeiter und andere Blogger zu treffen.
In Frankfurt war ich zwar nur einen Tag, aber auch dort habe ich viele gute Eindrücke gesammelt.

Mit einem weiteren Hobby habe ich ebenfalls viel Zeit verbracht: Quidditch!


Es gab zum ersten Mal eine deutsche Quidditchliga und wir konnten uns in Baden-Württemberg den zweiten Platz sichern.
Anfang Juni fand dann die Deutsche Meisterschaft statt, bei der wir den 11. Platz belegt haben. Neben spannenden Spielen war es auch toll, andere Spieler kennen zu lernen. Insgesamt gibt es in Deutschland bereits über 40 verschiedene Teams.
Im November ging das Jahr für uns mit den Deutschen Quidditchspielen (auch bekannt als European Quidditch Cup Qualification) zu Ende. Dort konnten wir uns sogar auf den 10. Platz kämpfen und zeigen, dass wir zu den besten Teams in Deutschland gehören.

Ein weiterer großer Bereich in meinem Leben ist definitiv mein Studium. Denn Theologie und Religion ist für mich nicht nur an der Uni ein Thema, sondern spielt auch im Privaten eine wesentliche Rolle.


Im vergangenen Jahr habe ich bereits das ein oder andere Mal ein paar Gedanken daraus einfließen lassen. Das würde ich in Zukunft gerne erweitern. Falls ihr also Fragen habt, zu denen ihr bisher nicht wusstet, wo ihr sie stellen könnt, dann schreibt mir gerne!

Was ich definitiv vernachlässigt habe, sind meine eigenen Geschichten und Gedichte. Anfangs war dieser Blog voll davon, aber 2017 gab es nichts. Dafür habe ich euch ein paar Zitate aus verschiedenen Büchern gezeigt, die mich zum Nachdenken gebracht haben.


Ich bin aber noch längst nicht am Ende meiner Kreativität, deshalb hoffe ich, im neuen Jahr wieder einiges schreiben zu können, das ich dann mit euch teilen werde.

Falls ihr es noch nicht entdeckt habt: Ich habe mir im letzten Jahr Instagram zugelegt. Dort versuche ich auch zwischen den Posts hier etwas zu schreiben. Ich zeige euch dort, was ich aktuell lese und nehme euch auch mal an andere Orte mit.

2017 habe ich ganze 81 Posts geschrieben. Das sind immerhin fast 7 pro Monat, also etwa 2 pro Woche. Schauen wir mal, ob ich diesen Schnitt 2018 halten oder vielleicht sogar verbessern kann. Dieser Post hier ist Nummer 1.