Freitag, 27. November 2015

{Aktion} Monthly Love

Zum Ende des Monats möchte ich euch wieder ein ganz besonderes Buch zeigen.


Diesmal handelt es sich um die Tallinn-Verschwörung. Auch dieses Buch ist ein wenig älter, es ist nämlich schon 2008 erschienen.


Klappentext:
Geradezu besessen versucht ein Geheimbund um Kardinal Monteleone, den Islam mit allen Mitteln zu bekämpfen. Da die klerikalen Mitglieder sich nicht selbst die Hände schmutzig machen wollen, arbeiten sie mit einer Truppe von brutalen Neonazis zusammen. Gemeinsam planen sie einen blutigen Anschlag auf die EU-Ratsversammlung in Tallinn, auf der der Beitritt der Türkei zur EU verkündet werden soll. Torsten Renk, ein junger deutscher MAD-Agent, kommt der Verschwörung auf die Spur. Und im Kampf gegen den Geheimbund erhält er unerwartet Hilfe von Graziella, der hübschen Nichte des Kardinals.

5 Gründe:
1. Die Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet und haben alle ihre eigene Geschichte.

2. Ein Thriller, dem es weder an Spannung, noch an Emotionen fehlt.

3. Das Buch dreht sich um Tallinn, die Hauptstadt von Estland. Wie viele Bücher kennt ihr, die dort spielen?

4. Es gibt so gut wie keine Liebesgeschichte, heutzutage schon eine Seltenheit.

5. Torsten ist nicht der typische Held, der alles kann und am Ende glorreich aus der Schlacht hervorgeht. Er hat selbst mit sich und der Situation zu kämpfen, was ihn sehr menschlich macht.

Auch dieses Buch habe ich schon mehr als einmal gelesen und finde es immer wieder faszinierend. Ein etwas dickeres Buch, das sich trotzdem leicht und schnell lesen lässt. Wer Spannung, Verschwörungen und ein wenig Politik liebt, sollte sich diese Geschichte nicht entgehen lassen.

Samstag, 21. November 2015

{Rezension} Die Tränen der verkauften Mädchen

Selten hat mich ein Buch so berührt wie dieses. Und noch nie habe ich so bedauert, dass es real war. 


Inhalt:
Das scheinbar friedliche Leben der armen Halbwaise Malaya aus der philippinischen Stadt Manila wird auf den Kopf gestellt, als ihr das Schicksal innerhalb kürzester Zeit mehrere tiefe Wunden zufügt. Der alkoholabhängige Vater verkauft seine eigene Tochter an die Mafia, die mit weißem Fleisch handelt - nur wenige Tage nachdem sie von ihrem egoistischen Verehrer brutal vergewaltigt wurde. Das bemitleidenswerte sechzehnjährige Mädchen wird zusammen mit Gleichaltrigen unter katastrophalen Bedingungen in einem Schiffscontainer nach Dubai geschmuggelt. Dort, in der Stadt der Träume, wird sie als Luxus-Gespielin versteigert. Nach dem Tod ihres ersten Herrn weht das Schicksal sie unerwartet in die Arme eines anderen Mannes. Wird es der goldäugigen Malaya gelingen, das Herz ihres neuen Herrn, eines attraktiven, aber heißblütigen Arztes, zu gewinnen? Welches Schicksal erwartet Malaya im Land der unendlichen Möglichkeiten und des vermeintlichen Reichtums? Kann sie endlich glücklich werden?

Meine Meinung:
Schon auf den ersten Seiten tauchte ich ein in eine völlig fremde Welt, die abschreckend und faszinierend zugleich war. Ich war sofort gefesselt. Zum Glück blieb das Buch durchweg spannend. Einmal angefangen, konnte ich es kaum aus der Hand legen.
Malaya erlebt Dinge, die ich mir nicht mal vorzustellen wage. Sie ist eine unglaublich starke Persönlichkeit, die mich sehr beeindruckt hat. Egal was kommt, sie erträgt alles, kämpft für ihr Recht und bleibt sich selbst treu. Ihre Aufrichtigkeit und Unschuld sind es letztlich auch, die ihr zum Glück verhelfen, sowie ihre besonderen Augen, die im Buch mehrmals thematisiert werden.
Die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und so der Handlung folgen. Alles war für mich in sich schlüssig, auch wenn man manche Zusammenhänge erst später versteht.
Mehrmals wollte ich das Buch am liebsten beiseite legen und erstmal weinen, weil es so schrecklich war. Aber gleichzeitig dachte ich, es müsste doch mal besser werden. Wurde es auch, aber es blieb bis zum Schluss nicht dabei. Die ganze Geschichte ist ein ständiges Auf und Ab, dass kaum Zeit zum Atmen lässt. Mit Malaya zusammen erlebte ich eine wilde Achterbahnfahrt, wie sie selten in Liebesgeschichten anzutreffen ist. Denn genau das war es am Ende: Eine Liebesgeschichte, auch wenn es lange nicht so aussah. Malayas Biografie ist voller Rückschläge, die aber im Nachhinein betrachtet auf ein großes Ziel zulaufen. Überhaupt spielt das Schicksal eine große Rolle und wird hier als unausweichlich dargestellt.
In David habe ich mich ein Stück weit mitverliebt. Auch er war authentisch und blieb sich selbst und seinen Prinzipien treu. Er ist ebenso aufrichtig wie Malaya, die beiden passen also wunderbar zusammen. Alles, was er tut, tut er mit seinem ganzen Wesen. Dazu gehört auch die Liebe. Auf ihn kann man sich verlassen, er bringt alles zu einem guten Ende.
Die anderen Charaktere wurden ebenfalls gut herausgearbeitet. Jeder besitzt seine eigene Biografie und auch, wenn sie oft nicht oder nur teilweise bekannt ist, habe ich doch gemerkt, wie sie das Handeln und die Einstellung der Figuren beeinflusst hat. Daraus ergaben sich vielschichtige Persönlichkeiten, über die ich gern noch mehr gewusst hätte. Selbst Arvin, der irgendwie der Böse ist, besaß eine ganz eigene Faszination. So unterschiedlich Menschen sein können, so breit war die Palette in diesem Buch.
Sprachlich war es nicht zu anspruchsvoll, aber trotzdem ohne Alltagsslang geschrieben. Manchmal gab es kleine Wort-Fehler, aber die fielen kaum ins Gewicht. Schlimmer waren dann schon die arabischen Ausdrücke, die nicht übersetzt wurden. Bis auf "Ehefrau" konnte ich sie lediglich aus dem Zusammenhang als Kosenamen interpretieren. Hier hätte ich mir eine Übersetzung gewünscht, beziehungsweise eine Nachfrage Malayas, schließlich spricht sie kein Arabisch. Trotzdem schaffte es die Autorin, mit ihrem Schreibstil einen Sog zu erzeugen, dem ich mich kaum entziehen konnte.
Leider gab es in meinen Augen einige Details, die ich mir dann doch nicht erklären konnte. So kennt Malaya etwa die Geschichte von Aschenputtel und mindestens Auszüge der Bibel, weiß scheinbar auf einer philippinischen Müllhalde schon um die Wochentage und bezeichnet sich selbst als Christin, obwohl auf den Philippinen noch keine Rede von irgendeiner Religion oder deren Ausübung ist.

Fazit:
Mitreißende Geschichte über die Kraft der Liebe und eine Realität, die so nicht sein dürfte. Wer nicht zu dicht am Wasser gebaut ist, sollte sich von diesem Buch die Augen öffnen lassen. Hinterher werdet ihr umso dankbarer sein für das, was ihr habt. Lasst euch verzaubern von einem Mädchen, dass selbst erst lernen muss, an das Glück zu glauben.

Dienstag, 17. November 2015

Warum eine Fortsetzung???

Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit sehr oft. Immer mehr Bücher sind nicht in sich abgeschlossen, sondern brauchen noch einen zweiten (dritten, fünften, achten) Band, damit die Geschichte irgendwann ein Ende findet. Manchmal tut sie das auch nie, aber das ist Gott sei Dank doch noch nicht die Regel.


Warum ist es heutzutage nicht mehr möglich, eine gute Geschichte in nur einem Buch unterzubringen?
Liegt es am Geschmack der Leser? Wollen wir vielleicht keine Geschichte mit 500 Seiten, sondern kleinere "Häppchen"? Oder geben wir uns nicht mehr damit zufrieden, dass gute Geschichten enden?
Oder sind vielleicht doch die Verlage schuld, die durch den Verkauf mehrere Bücher verdienen wollen? Weil es so leicht ist, mit einer Fortsetzung an den Erfolg einer Geschichte anzuknüpfen?

Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber es nervt mich. Ich habe eigentlich nichts gegen Reihen, aber ich favorisiere Einzelbände. Leider sind diese mittlerweile schwer zu bekommen. Ständig diese Cliffhanger und dann die Nachricht: Der nächste Teil erscheint voraussichtlich im nächsten Jahr. Klar, deshalb hab ich das Buch gelesen. Ich sitze gerne in meinem Zimmerchen und überlege mir, wie eine Geschichte wohl ausgehen mag.


NEIN! Tue ich nicht! Ich möchte ein Ende, dass mich glücklich macht, dass mich das Buch mit einem guten Gewissen aus der Hand legen lässt. Ich möchte nach der letzten Seite befriedigt einschlafen können und nicht ein halbes Jahr auf die Fortsetzung warten um dann festzustellen, dass ich dieses Spiel noch viel länger mitmachen muss. Von mir aus hat das Buch eben 100 Seiten mehr, aber dafür endet es. Ich möchte Einzelbände, diese ständigen Trilogien schrecken mich so sehr ab.

Gibt es Alternativen?
Natürlich kann ich nur noch solche Bücher kaufen, die in sich abgeschlossen sind, aber die scheinen immer seltener zu werden. Häufig erfährt man auch erst von der geplanten Fortsetzung, wenn man das Buch schon gelesen oder zumindest gekauft hat.


Ich will an dieser Stelle an alle Autoren appellieren:
Eure Geschichten sind großartig, aber bitte, gebt uns Raum, auch etwas anderes zu lesen und schreibt wieder mehr Einzelbände!
Lasst eurer Fantasie freien Lauf und erlaubt auch ganz neuen Geschichten den Weg aufs Papier.

Mittwoch, 11. November 2015

Wenn alles vergeht

Es scheint gerade eine Erkältungswelle rumzugehen. Ich bin leider auch betroffen. So schlimm, dass ich sogar meine Sprache zum größten Teil eingebüßt habe. Aber dafür finde ich endlich die Zeit, euch etwas neues zu zeigen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum viele meiner Gedichte irgendwie mit dem Tod zu tun haben, aber momentan passt es zu meiner Stimmung. Vanitas - Vergänglichkeit. War in Kunst mal Thema, da gab es nämlich zu einer Zeit ein sehr starkes Bewusstsein dafür und es tauchten plötzlich viele Todessymbole in den Bilder auf. Das nur mal am Rande.


Mittwoch, 4. November 2015

{Rezension} Sommerflüstern


Inhalt:
Fange an deinen Lieblingssong zu hassen! Als Taylor an ihrer neuen High School diese merkwürdige Botschaft in ihrem Spind vorfindet, weiß sie zunächst einmal nichts damit anzufangen. Bis sie Monate später auf Hunter Reeves trifft, der nach längerer Abwesenheit seinen – ihren! – Spind wiederhaben will. War die Botschaft etwa für ihn bestimmt? Als sich der Spruch dann noch als Code herausstellt, der zu weiteren Hinweisen führt, ist Taylors Interesse geweckt. Und Hunters auch. Aber seines gilt eher Taylor als der aufkommenden Schnitzeljagd…

Meine Meinung:
Das Buch beginnt schon mit einem sehr guten Einstieg. Man bekommt einen Überblick über die wichtigsten Gegebenheiten, der nochmal Lust auf die Geschichte macht und dann beginnt einfach die Handlung. Zuerst lernt man Taylor kennen, die mir auf Anhieb sympathisch war. Sie ist unangepasst, aber nicht unbedingt rebellisch. Sie lässt sich nicht verbiegen und sagt geradeheraus, was sie denkt. Dadurch konnte ich mich gut mit ihr identifizieren. Sie ist ein starker Charakter, der auch wenn der Spannungsbogen nachlässt noch immer Spaß macht.
Danach begegnet uns direkt Hunter. Man ahnt schon, dass er eine wichtige Rolle spielen wird. Er ist genauso authentisch wie Taylor, aber charmanter. Ein Typ zum Verlieben für jedes Mädchen, aber Freundpotenzial hat er nur für wenige. Als er langsam seine Fassade fallen lässt, kommt ein tiefgründiger und spannender Mensch zum Vorschein.
Auch die anderen Charaktere, wie etwa Taylors Schwester oder die verschiedenen Jungs, sind vollkommen eigenständige Personen, die die Geschichte beflügeln und entscheidend vorantreiben können. Es ist ein Buch voller Beziehungen, die alle lebensecht dargestellt werden.
Dieses Buch ist definitiv mehr als nur eine Teenie-Lovestory. Vor allem durch die jeweils eigene Vergangenheit von Taylor und Hunter bekommt es eine besondere Spannung. Beide verbergen einiges und es ist toll zu verfolgen, wie sie sich langsam öffnen und die Puzzleteile Sinn ergeben. Durch den Zettel, den Taylor am Anfang findet, entwickelt sich eine Schatzsuche der besonderen Art, die die beiden zueinander führt, aber ihre junge Freundschaft auch auf die Probe stellt. Sie müssen nicht nur das Rätsel lösen, sondern auch ihre persönlichen Probleme in Angriff nehmen.
Ich fand die Geschichte fesselnd, unterhaltsam und ein bisschen romantisch. Ich konnte viel lachen, vor allem über die Dialoge zwischen Taylor und Hunter. Es entspinnt sich eine ganz eigene Dynamik zwischen ihnen, die mich als Leser sofort in ihren Bann ziehen konnte. Das führt auch dazu, dass sich zuerst ganz fein, dann immer stärker romantische Gefühle entwickeln, die man erahnen kann, bevor sich die Figuren selbst darüber klar sind, die aber immer zart bleiben und nie die Handlung dominieren. Hunter findet so schöne Worte, die mich tief berührt haben. 
Für mich ist die Geschichte nach dem ersten Teil abgeschlossen, aber der besondere Schreibstil und die mitreißende Handlung könnten mich durchaus dazu bringen, auch den zweiten Teil (Herbstflüstern) zu lesen.

Fazit:
Eine großartige Geschichte, die sich super lesen lässt. Spannend und romantisch zugleich, dabei driftet sie niemals in Klischees ab. Ich hab viel mehr bekommen, als ich am Anfang erwartet hatte.