Sonntag, 28. Oktober 2018

{FBM} Rückblick Frankfurter Buchmesse 2018


Ich konnte dieses Jahr zweieinhalb Tage auf der Frankfurter Buchmesse verbringen. Wer mir auf Instagram folgt, hat dort sicher schon den ein oder anderen Eindruck gesehen. Hier möchte ich euch eine Zusammenfassung der für mich wichtigsten Veranstaltungen geben.

Halle des Ehrengastes Georgien - gestaltet mit
den Buchstaben des georgischen Alphabets.

Am Samstag hatte ich gemeinsam mit Luise einen Termin bei Bastei Lübbe, um schon mal einen Einblick in das neue Verlagsprogramm zu bekommen. Da sind auf jeden Fall einige interessante Sachen dabei, aber diese werde ich euch nochmal gesondert vorstellen, wenn die Vorschauen auch offiziell draußen sind, nur schon mal soviel: Es sind einige neue Reihen beliebter Autorinnen geplant und auch die Fans von Akram Al-Bahay können sich auf den Abschluss seiner "Bibliothek der flüsternden Schatten" freuen.
Später konnte ich auch noch bei Droemer Knaur in die Zukunft schauen und habe auch hier wieder mehr spannende Geschichten gefunden, als ich werde lesen können. Hier freue ich mich besonders auf ein paar neue Thrillerreihen, u.a. von Michael Tsokos, sowie auf einen neuen emotionalen Roman von Susanna Ernst. Auch hier werde ich euch einen genaueren Überblick geben, wenn die Vorschauen erschienen sind.
Die dritte Programmvorschau gab es von den eBook-Imprints von Carlsen, Piper und Ullstein. Hier habe ich festgestellt, dass mich vieles nicht (mehr) interessiert, weil es immer wieder das Gleiche ist. Wer aber Freude an den Büchern hat, der kann sich gern auch das neue Impress Audio-Programm anschauen. Bei Forever veröffentlicht das Autorenduo Piper Wayne eine neue Serie und Bestsellerautorin Christina Lauren wird im Frühjahr eine hollywoodreife Romanze herausbringen. Auch Piper setzt auf Serien. Hier sticht besonders die neue Familiensaga von Valentina May heraus; "Das Geheimnis der Güldensteins". An der Veranstaltung haben auch verschiedene Autoren der Verlage teilgenommen und teilweise selbst ihre Bücher präsentiert, was die ganze Sache gut aufgelockert hat.




Natürlich habe ich auch einfach so mir Zeit genommen, um durch die Hallen zu streifen und mich zwischen den unzähligen Büchern zu verlieren. Dabei bin ich auch auf das ein oder andere Schmückstück gestoßen, das direkt auf meine Wunschliste gewandert ist. Ich fürchte, mein SuB kriegt demnächst wieder Zuwachs. Dafür habe ich mich aber auf der Messe selbst zurückgehalten und nichts gekauft. Ich habe lediglich zwei Bücher mitgebracht, die beide Rezensionsexemplare sind.




Samstag Mittag habe ich mich dann noch einmal zum leidigen Thema DSGVO informiert, damit ich sicher sein kann, so wenig wie möglich falsch zu machen. Die LMU Münschen hatte einen Anwalt eingeladen, der verständlich gezeigt hat, was man als Blogger beachten muss.
Gefunden am Stand
des Eigenart-Verlags (Schweiz).
So muss jeder Blog eine Datenschutzerklärung enthalten (siehe oben), dafür gibt es aber keine wörtlichen Vorgaben. Wenn man sie (wie ich) von einer anderen Seite übernimmt, muss man natürlich den Urheber benennen.
Außerdem muss überall dort, wo Daten der Seitenbesucher gesammelt werden, deren Zustimmung eingeholt werden. Das gilt vor allem für Kommentare (IP-Adresse wird gespeichert) und Webfonts (bereitgestellte Schriftarten). Auch Newsletter dürfen nicht unerwünscht verschickt werden, weil es sich um Werbung handelt.
Wenn Cookies für eure Seite technisch erforderlich sind, dann reicht ein Hinweis darauf, andernfalls müssen Besucher diese ablehnen können. Hier könnte in Zukunft noch eine gesetzliche Konkretisierung folgen.
Schwierig ist auch immer das Thema der Werbekennzeichnung. Wenn man keine Gegenleistung bekommen hat und es sich um einen redaktionellen Beitrag (journalistische Beschäftigung mit dem Produkt) handelt, muss auch auf Instagram nichts gekennzeichnet werden. Im Grunde ist es immer eine Abwägungsfrage, weil z.B. auch nicht eindeutig geklärt ist, ob ein Rezensionsexemplar schon als Zuwendung gilt oder hier die Art der Präsentation ausschlaggebend ist.


Quasi als krönenden Abschluss war ich am Sonntag noch bei einem Gespräch mit Markus Heitz zu seinem neuesten Werk: DOORS. Dieses Projekt ist insofern etwas ungewöhnlich, als hierbei drei Bücher auf einmal erscheinen, die verschiedene Versionen des gleichen Anfangs darstellen. Man kann also alle drei Bücher unabhängig voneinander lesen, je nachdem, welche Version man spannender findet. Im Grunde geht es um die verschwundene Tochter eines schwerreichen Mannes. Um sie zu finden, heuert er ein Team aus Spezialisten an, die sich in einem unterirdischen Höhlensystem auf die Suche machen. Plötzlich stehen sie vor mehreren Türen und müssen entscheiden, durch welche die Gesuchte wohl gegangen ist.
Markus Heitz höchstpersönlich!
Natürlich gab es auf der Veranstaltung Infos zu jeder der Versionen. Mal verschlägt es die Helden ins Mittelalter, doch zu dieser Zeit sind die Frauen an der Macht und beherrschen ihre Reiche. Hinter einer anderen Tür wartet eine Welt, in der das Stauffenberg-Attentat geglückt ist. Nachdem Deutschland sich dort ergeben hat, wollen nun die Amerikaner Europa aufräumen. Wer lieber etwas weniger Historie will, der kann auch ins Jahr 2049 reisen. Dort haben sich zwar die Volksentscheide durchgesetzt, doch den meisten Bürgern ist es zu lästig, über jede Kleinigkeit abzustimmen. Jedes Mal hat Heitz sich überlegt, was geschehen könnte, wenn bestimmte Voraussetzungen anders wären als in unserer Realität. Türen und die mit ihnen verbundenen unbekannten Möglichkeiten und Welten üben seit jeher eine große Faszination aus.
Den gemeinsamen Anfang der Geschichte kann man übrigens kostenlos auf der Seite des Autors downloaden. Dort findet ihr auch zusätzliches Material zum Projekt.
Heitz hat außerdem angedeutet, dass wohl nicht alle aus dem Team überleben werden, doch das ist bei ihm nichts neues. Wir dürfen gespannt sein, welches Ende uns hinter den verschiedenen Türen erwartet. Übrigens: Wer alle drei Geschichten liest, lernt die Figuren noch besser kennen. Ihre Hintergrundinformationen sind nämlich nicht gleichmäßig verteilt.
Es wurde auch eine zweite Staffel von "DOORS" angekündigt, die im nächsten Jahr erscheinen soll. Hier stellt sich aber auch für den Autor noch das Problem, die drei möglichen Enden sinnvoll zusammen zu führen.

Eine Leseecke ganz im Stil der neuen Ausgaben von "Harry Potter".

Freitag, 19. Oktober 2018

{Rezension} Sehnsucht groß wie meine Einsamkeit

Was wisst ihr über die chinesische Kultur? Ich muss zugeben, bei mir ist es nicht besonders viel. Deshalb fand ich dieses Buch unheimlich spannend, weil man direkt in die Lebensgeschichten verschiedener Generationen einsteigt.








Die chinesische Autorin XINRAN stößt auf die Geschichte einer Frau, die mit über neunzig Jahren noch Jungfrau ist - und das, obwohl sie verheiratet war. Die Suche nach Antworten führt sie hinein in eine Familie, deren Frauen die unterschiedlichsten Erfahrungen mit der Liebe gemacht haben. Über vier Generationen hinweg porträtiert sie die chinesische Kultur und ihr Verständnis von Beziehung. Obwohl jedes Leben einzigartig ist, stehen die Erfahrungen dieser Frauen auch für die Veränderungen in China im Lauf des letzten Jahrhunderts.






Die chinesische Autorin XINRAN ist bekannt dafür, in ihren Sprachen die chinesische Kultur und Geschichte verständlich zu machen. dafür hat sie bereits in der Vergangenheit zahlreiche Interviews geführt. Doch diesmal ist sie selbst überrascht, als sie von einer Frau hört, die in mehr als sechzig Jahren Ehe nie Sex gehabt haben soll. Sie macht sich auf den Weg, mit ihr zu sprechen, um die ganze Geschichte zu erfahren. Dabei begegnet sie Red, die mit Bedauern auf ihr Leben zurückblickt, aber auch die guten Seiten erkennen kann und eine tiefe Verbundenheit zu ihrer Familie ausdrückt. Um sich noch eingehender mit der Liebe in China zu beschäftigen, spricht die Autorin nun auch mit den jüngeren Generationen der Familie. Reds Eltern haben sich geliebt, doch wie sieht es bei ihren Kindern aus? Wie wurden die Beziehungen durch die politischen Verhältnisse beeinflusst? Über etwa hundert Jahre hinweg hat sich das Verständnis von Liebe und Partnerschaft in China grundlegend gewandelt.
Die Autorin erzählt von ihrer Recherche und den Begegnungen mit den unterschiedlichen Frauen. Sie packt deren Biografie nicht in einen Roman, sondern schildert die Interviews, die sie geführt hat. Dadurch kommen sie selbst zu Wort und können ihre Erfahrungen in ihrer eigenen Sprache ausdrücken. Man merkt schon dadurch, dass sich um völlig verschiedene Menschen handelt, die die Welt jeweils auf ihre eigene Art sehen und interpretieren. Ihre Geschichten werden so auch authentischer und echter.
Zwischen die Erzählungen sind Eindrücke und Erinnerungen der Autorin gewebt, die manchmal auch Hintergründe zur Zeitgeschichte liefert. Mir hat das sehr geholfen, um zu verstehen, was das Leben der Frauen beeinflusst hat. Die Geschichte Chinas im letzten Jahrhundert war von vielen Unruhen geprägt, die mir so nicht bekannt waren. Nicht alles habe ich in dieser Fülle mitnehmen können, aber ich habe eine Menge dazugelernt.
Das ganze Buch ist von einer ruhigen Melancholie durchzogen. In den geschilderten Erfahrungen spiegeln sich Freude und Leid, aber auch eine große Resignation angesichts schlimmer Schicksale und erlittenem Unrecht. Nun sollte man nciht denken, dass alles in Chinas Vergangenheit schlecht war. Es wird auch von schönen Momenten berichtet, aber zur Liebe gehört offensichtlich immer auch Schmerz.
XINRAN schreibt sehr emotional, auch wenn sie die Gefühle oftmals nicht direkt zur Sprache bringt, sondern eher zwischen den Zeilen durchschimmern lässt. Ich konnte mich gut in die verschiedenen Personen einfühlen und so mit ihnen noch einmal die wichtigsten Momente ihrer Geschichte erleben, aber auch die in jeder Generation deutliche Verbindung zur Familie spüren.
Für mich war es erschütternd und faszinierend zugleich, wie sehr die Familien das Leben der jungen Chinesen prägen und bestimmen. Deshalb ist es wohl nur verständlich, dass XINRAN für dieses Buch die Frauen einer Familie über die Generationen hinweg begleitet hat. Erstaunlich war, wie unterschiedlich sie alle ihre Kindheit und ihr Liebesleben beschreiben, obwohl sie teilweise nur wenige Jahre auseinander sind. Das zeigt, wie schnell sich die chinesische Kultur verändert hat und wie groß die Auswirkungen der politischen Umbrüche auf den Einzelnen tatsächlich sind.








Dieses Buch muss ich auf jeden Fall bald nochmal lesen, um die Fülle an Informationen und Eindrücken vollständig aufnehmen zu können. Es lohnt sich, denn hier sind über Generationen hinweg Lebensgeschichten gesammelt, die nicht nur einen Einblick in die chinesische Kultur bieten, sondern auch vom Leid mit der Liebe erzählen.

Samstag, 6. Oktober 2018

{Leseliste} Oktober 2018

Es hat ein bisschen gedauert, aber während dem Schreiben meiner Hausarbeit bin ich kaum zu etwas anderem gekommen. Heute sollt ihr aber endlich meine Leseliste sehen, denn nachdem ich jetzt wieder mehr Zeit habe, möchte ich auch wieder ganz viel lesen. Ich bin sicher, diese Liste erweitert sich im Laufe des Monats noch, wenn ich den Kopf frei habe und wieder Lust auf die vielen Geschichten.



Jennifer Estep - Jinx (Bigtime 3)
XINRAN - Sehnsucht groß wie meine Einsamkeit
Jasinda Wilder - Falling into us
Josephine Angelini - Everflame - Band 3

Ihr seht, es sind ein paar Sachen dabei, die ich schon im letzten Monat lesen wollte. Kennt ihr eines der Bücher? Habt ihr weitere Empfehlungen aus meinem SuB, die ich unbedingt so bald wie möglich lesen sollte? Inspiriert mich gerne!