Alice Vater arbeitet bei der NASA. Als ein Raumschiff mitten in Minnesota abstürzt, muss er deswegen sofort hin. Alice geht von nun an auf ein nahegelegenes Elite-Internat. Dort lernt sie nicht nur neue Freunde kennen, sondern beobachtet auch, wer da eigentlich das Raumschiff verlässt. Sie sehen aus wie Menschen und nennen sich "Guides", doch schon bald wird deutlich, dass sie etwas zu verbergen haben. Was steckt tatsächlich hinter dem Absturz? Kommt da womöglich noch mehr auf die Menschheit zu?
Die Idee hinter dem Buch ist einfach großartig. Was passiert, wenn ein riesiges Raumschiff mitten in den USA abstürzt und dabei Tausende von Menschen tötet? Wie reagiert die Gesellschaft, die Politik und die Medien? Wer steigt da überhaupt aus? All diese Fragen werden aufgeworfen und behandelt. Natürlich handelt es sich hier um Science Fiction, doch die Erde ist die, die wir aus unserem täglichen Leben kennen. Die Menschen könnten unsere Nachbarn sein. Durch diese realistische Kulisse fiel es mir leicht, mich in die Situation hineinzuversetzen. Die Stimmung in der Bevölkerung nach dem Absturz des Raumschiffs ist sehr authentisch eingefangen. Der Autor spielt hier mit den gängigen Vorstellung rund um UFOs und Außerirdische, gleichzeitig wirkt nichts von dem Geschilderten übertrieben. In unserer oft so chaotischen Welt ist die Panik, die sich aufgrund des UFOs ausbreitet, nur zu gut verständlich.
Dank ihrer frechen und offenen Art habe ich mich sofort mit der Protagonistin verbunden gefühlt. Alice ist ein lebensfrohes, abenteuerlustiges und zutiefst loyales Mädchen. Als es darauf ankommt, wächst sie über sich hinaus und behält stets einen klaren Kopf. An ihrer Seite habe ich vom ersten Blick auf das Raumschiff an mitgefiebert und stets auf einen guten Ausgang der Geschichte gehofft.
Die Guides konnte ich mir sehr gut vorstellen mit all den Problemen, die plötzlich auf sie zukommen. Sie sind oft sehr zurückhaltend und es fällt bis zuletzt schwer, sie zu durchschauen. Doch Stück für Stück können Alice und ihre Freunde ihr Geheimnis aufdecken.
In diesem Buch wurden all meine Fragen plausibel beantwortet. Es war echt spannend, die Hintergründe zu erfahren, sowohl was die Geschichte der Guides angeht, als auch die Forschungen der NASA. Die Ureinwohner Nordamerikas bilden hier die Basis für die aktuellen Ereignisse. Alice ist über ihre Großmutter mit den Navajos verbunden. Nur so wird auch das Ende nachvollziehbar. Die für mich fremde Kultur wurde sensibel und anschaulich vermittelt.
Die Geschichte ist leicht, aber fesselnd geschrieben. Erst ab der Mitte des Buches gab es tatsächlich Action, aber schon vorher war ich in der Handlung gefangen und habe gebannt verfolgt, wie sich die Problematik mit den Außerirdischen entwickelt und was Alice im Internat erlebt.
Freundschaft ist in diesem Buch ein zentrales Thema. Das geht vom ersten Kennenlernen über vertrauliche Gespräche und gemeinsame Erlebnisse bis hin zum absoluten Füreinandereinstehen. Dabei kommt es nie darauf an, wer von der Beziehung profitiert, sondern immer nur auf den Wert des einzelnen Menschen. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es in dem geschilderten Chaos eine unantastbare Konstante gebildet hat. Egal, was passiert ist, die Freunde konnten sich aufeinander verlassen.
Eine spannende Science-Fiction-Story mit ungewöhnlichen Hintergründen aus der Perspektive einer mutigen Jugendlichen. Sehr schön geschrieben.
Hi Moni,
AntwortenLöschenich hab deine Rezi ja schon gelesen, bevor ich so richtig in der Geschichte versunken war & muss nochmal sagen, dass sie mir Mut gemacht hat dran zu bleiben, da mir deine Inhaltliche Beschreibung deutlich besser gefallen hat als der Klappentext.
Ich habe meine Rezension nun auch geschrieben und habe deine Rezi bei mir verlinkt. Ich hoffe das ist ok :)
Schöne Grüße,
Nicki
http://nickisbuecherwelt.blogspot.de/2017/06/rezension-guides-die-erste-stunde.html
Es freut mich sehr, dass meine Rezi dir helfen konnte. Dafür ist sie ja schließlich da ;)
LöschenNatürlich ist es in Ordnung, wenn du sie bei dir verlinkst. Vielen Dank dafür!