Samstag, 19. Mai 2018

{Rezension} Die Klinge des Schicksals

Den neuen markus Heitz musste ich unbedingt lesen und nun sollt auch ihr erfahren, was ich dazu zu sagen habe. Falls ihr bereits Fans seid, könnt ihr euch auf eine weitere großartige Geschichte freuen, auch wenn diese hier auf ein Buch beschränkt bleibt.







Wenn Danestra einschläft, kann es passieren, dass sie an irgendeinem Ort in Nankan erwacht, an dem jemand dringend ihre Hilfe braucht. Als Klinge des Schicksals sorgt die berühmte Heldin für Gerechtigkeit. Doch gegen die immer weiter vordringende Wildnis, die die Halbinsel zu verschlingen droht, kann auch sie nichts ausrichten. Als eine Schwangere die Lösung präsentiert, unterstützt Danestra sie uneingeschränkt. Ihre kleine Truppe muss allerlei Hindernisse überwinden, während seltsame Vorgänge ihren Sohn Mabian bedrohen. Gibt es eine Zukunft für Nankan?






Der Autor hat einfach ein Talent dafür, seine Welten so lebensecht zu beschreiben, dass man sich dort sofort zu Hause fühlt. Auch die wunderschöne Karte im Buchumschlag hat mir geholfen, die Reisen der verschiedenen Figuren nachzuvollziehen. Sogar die verschiedenen Gesellschaftssysteme der einzelnen Länder finden Beachtung, auch wenn sie nicht unbedingt für den Verlauf der Handlung entscheidend sind. Obwohl Markus Heitz sich hier auf ein Buch begrenzt hat, bekommt man doch einen umfassenden Einblick in diese Welt, die durchaus Potenzial für weitere spannende Geschichten hätte.
Ich habe diesmal ein bisschen länger gebraucht, um mich in die Geschichte einzufinden, weil es doch einige Sachen sind, die man erstmal verstehen muss. Dann jedoch war ich gefangen und habe mit den Figuren mitgefiebert. Bis zur Hälfte des Buches scheint klar zu sein, worauf es hinausläuft, dann jedoch gibt es einige ungeahnte Wendungen und alles wird nochmal so richtig spannend. Vor allem das letzte Drittel war dann so, dass ich das Buch kaum noch weglegen wollte.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus einer anscheinend schon lange zurückliegenden Zeit. Dann erst startet das Abenteuer rund um Danestra. Leider wird der Prolog nicht nochmal aufgegriffen und so bleibt sowohl der Ursprung der Wildnis als auch das tragische Schicksal der an seiner Entstehung Beteiligten unklar. Zumindest in kurzen Erzählungen hätte man darauf nochmal eingehen können.
Mit Danestra haben wir hier eine ungewöhnliche Heldin. Sie ist bereits in die Jahre gekommen und bringt neben ihren Kampfkünsten auch einiges an Lebenserfahrung mit. Sie ist nicht so ungestüm wie ein junger Mensch, aber auch nicht so zurückhaltend, wie man das sonst von Frauen erwarten könnte. Als Anführerin weiß sie genau, wie sie ans Ziel kommt, versteht es aber auch, jedes Mitglied ihres Teams zu würdigen. Besonders gut hat mir gefallen, dass sie sich selbst reflektieren kann. Sie ist in der Lage, ihr eigenes Handeln und ihre Beweggründe von außen zu betrachten und wenn nötig zu verändern. Damit zeigt sie auch, dass niemand perfekt ist und Fehler am Ende zu jedem Leben dazugehören, auch wenn man noch so viel Erfahrung hat.
Danestras Team bildet eine interessante Mischung verschiedener Charaktere, was natürlich nicht immer ohne Reibereien geht. Für diesen Auftrag zusammengestellt, müssen sie nun gemeinsam ein Ziel erreichen, dass schon bald fragwürdig erscheint. Durch Interaktion können sie voneinander lernen, doch zuerst müssen sie die Bereitschaft zu echter Zusammenarbeit entwickeln. 
Mabian habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen. Anfangs ist er fast noch ein Kind, doch im Laufe der Geschichte wird er immer mehr erwachsen. Er lernt, worauf es wirklich ankommt, entwickelt seine eigenen Vorstellungen und löst sich zunehmend aus dem Schatten seiner Mutter. Bei all dem zeigt sich jedoch, dass er ein gutes Herz hat und stets bereit ist, sich um andere zu kümmern.
Insgesamt ist die Geschichte rund und bietet ein spannendes Abenteuer in einer komplexen Fantasywelt. Auch wenn kleine Dinge offen bleiben, kann man das Buch beruhigt zur Seite legen, nachdem man sich von dem Schock der unverhofften Wendepunkte erholt hat.







Ein Muss für alle Fans von Markus Heitz! Wer Fantasy liebt, wird hier auf seine Kosten kommen. Ein spannendes Buch, dass sich gut in den Pfingstferien verschlingen lässt.

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