Mittwoch, 4. Mai 2016

{Theogequatsche} König David

Seit das neue Semester begonnen hat, scheine ich im Dauerstress zu sein. Für meinen Blog fehlt mir oft die Zeit und wenn doch mal ein Moment übrig bleibt, dann weiß ich nicht, was ich schreiben soll. Weil meine Gedanken oft ganz woanders sind. 
Da mein Studium ein wichtiger Teil meines Lebens ist (neben den Büchern natürlich), habe ich mir überlegt, nun auch hier ab und zu davon zu berichten. Ich studiere etwas ungewöhnliches, aber unheimlich spannendes; katholische Theologie. Da ich glaube, dass viele von euch nur wenig Ahnung von Bibel, Kirche & Co. haben, nutze ich die Chance, euch ein wenig aufzuklären. Keine Sorge, ihr dürft auch weiterhin glauben, was immer ihr wollt. Aber etwas Hintergrundwissen könnte ja trotzdem interessant sein.

Den Anfang möchte ich mit der mythischen Gestalt Davids machen.
Quelle: pixabay
Über ihn berichtet die Bibel vor allem in den Büchern Samuel.  
David kommt an den Königshof. Saul war gerade König über Israel (Nordreich). Zuerst ist David dort sehr beliebt, doch irgendwann wendet sich Saul gegen ihn. David kann fliehen und wird nach Sauls Tod zum ersten König über Gesamtisrael (Nord- und Südreich). Er bleibt vor allem als starker Heerführer und Erbauer bedeutender Gebäude in Erinnerung. Seine Herrschaft ist jedoch auch von Intrigen und Verfehlungen gezeichnet. Trotzdem gilt er als von Gott erwählt und besonders herausgestellt.
Die Geschichten sind natürlich vielfältiger, als ich sie hier darstellen kann. Lest es ruhig nach, das Ganze hat ein bisschen was von "Game of Thrones".

Aber was davon stimmt wirklich? 
Man kann davon ausgehen, dass David tatsächlich existiert hat. Muss man aber nicht. Die archäologischen Funde aus umliegenden Reichen sprechen maximal von einem "Haus David". 
Mit den Spuren der Bautätigkeit Davids und seines Sohnes und Nachfolgers Salomo sieht es nur wenig besser aus. In Jerusalem selbst sind archäologische Ausgrabungen so gut wie unmöglich. Lediglich Hebron, Geser und Hazor könnten zu der entsprechenden Zeit für Israel wichtig gewesen sein. 
Quelle: pixabay
Was man jedoch sagen kann, ist, dass sich die einzelnen Dörfer und Stämme, die in den Bergregionen lebten, zu einem Staat mit einem gemeinsamen König zusammen schlossen. Das lässt sich aus der Entwicklung der umliegenden Völker in dieser Zeit herleiten. Archäologische Funde bestätigen dies, indem sie beweisen, dass die Besiedelung in den Bergen begonnen haben muss. Nach den frühen Königen gab es definitiv ein stabiles Nord- und Südreich. 
Wir können also davon ausgehen, dass zur Zeit Davids bereits ein kleines Königreich Israel zu existieren begann, welches jedoch nicht an die Pracht der biblischen Schilderungen heranreicht. Dies hängt sicher auch damit zusammen, dass dieser Teil der Bibel erst zu Beginn des babylonischen Exils, also 500 Jahre später, abschließend überarbeitet wurde.


Ich würde mich freuen, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst, ob euch diese neue Rubrik gefällt oder nicht. Dann kann ich besser entscheiden, ob es mehr davon geben soll.

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