Dieses Buch wartet schon ziemlich lange auf meinem SuB und seit ich es gelesen habe, kann ich mein Unterbewusstsein verstehen. Nun, es ist nicht übel, aber meinen Geschmack konnte es leider nicht ganz treffen.
Inhalt:
Der Plan war: Sommer, Sonne – und Leo. Schließlich hat Kate seine Einladung auf das alte Schloss nur angenommen, damit sie Zeit mit ihm verbringen kann. Doch seit sie und Leos Freunde in Darkmere sind, ist die Stimmung seltsam. Trotz der idyllischen Umgebung kommen die dunkelsten Seiten in ihnen zum Vorschein. Ist das Schloss wirklich verflucht? Kate fängt an zu recherchieren und stößt dabei auf das Tagebuch von Elinor. Ein Mädchen, das 1825 voller Hoffnung nach Darkmere kam. Und dort die Hölle auf Erden erlebte...
Meine Meinung:
Es handelt sich hier eindeutig um ein Jugendbuch. Das spürt man schon auf den ersten Seiten. Ich bin aber mittlerweile aus dem Alter, wo man bei Teenie-Schwärmereien und Highschool-Problemen mitfiebert, raus. Es kommt mir immer so unbedeutend vor. Wenn man dann liest, was sie auf der Burg erleben und welches Schicksal Elinor hatte, dann ist es das auch.
Leider war mir keiner der Charaktere wirklich sympathisch. Kate jammert gerade am Anfang viel darüber, wie einsam sie ist und wie blöd es ist, nicht richtig dazu zu gehören. Sie hat auch große Familienprobleme, die aber viel zu wenig thematisiert werden. Da ließe sich deutlich mehr rausholen. Sie macht im Laufe der Geschichte vielleicht die größte Entwicklung durch, sofern man davon sprechen kann. Sie ist es, die auf Elinors Tagebuch stößt und sich mit der Vergangenheit von Darkmere beschäftigt. Die Vergangenheit lässt sie nicht los und öffnet ihr ein wenig die Augen für ihr eigenes Leben. Fast nebenbei lassen sich so ein paar der seltsamen Vorgänge erklären. Leo ist ein egoistisches Arschloch. Das bekommen alle ziemlich schnell zu spüren, nachdem sie auf dem Schloss angekommen sind. Wie Kate sich jemals in den Typen verlieben konnte, ist mir schleierhaft. Die anderen aus der Clique sind typische Teenager, die aufdrehen und Party machen, sobald sie unbeaufsichtigt sind. Das Leben ist leicht und sie wollen einfach ihre Freiheit genießen.
Es wechseln sich Kapitel aus Kates Sicht mit Elinors Beschreibung ihrer Erlebnisse ab. Beide schreiben aus der Ich-Perspektive, man kann den Wechsel aber gut nachvollziehen. Mir hat es gefallen, die vergangenen Tragödien schon zu lesen, bevor beide Zeitebenen wirklich einen Bezug zueinander bekommen. Besonders die Vergangenheit fand ich interessant, weil man hier nicht nur die Geschichte Darkmeres kennen lernt, sondern auch etwas über die Verhältnisse der Zeit erfährt.
Das Buch läuft eine ganze Weile vor sich hin, bevor das erste Mal ein Geist gesichtet wird. Und auch danach passiert anfangs nicht viel. Es dauert für meinen Geschmack zu lange, bis die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt. Erst nach ungefähr der Hälfte wurde es spannend. Dann ging aber alles Schlag auf Schlag. Plötzlich gibt es kaum noch eine ruhige Minute. Auch bei Elinor gibt es dramatische Entwicklungen. Leider wird die Vergangenheit nicht vollständig aufgelöst.
Achtung, Spoiler!
Kate schwenkt schon nach der Hälfte der Geschichte auf einen anderen Junge aus der Clique um. Wenn man bedenkt, dass sie seit Monaten für Leo schwärmt und jetzt die Gelegenheit hat, ihm nahe zu kommen, ist das doch etwas fragwürdig. Wie tief können dann ihre Gefühle für den anderen sein? Und warum muss es überhaupt zwangsläufig eine Liebesgeschichte geben? Reicht es nicht, dass sie von Leo kuriert wurde und am Ende alles mehr oder weniger gut ausgeht? Da hier eigentlich die seltsamen Vorgänge auf dem Schloss im Vordergrund stehen sollten, fand ich die plötzliche neue Beziehung hier fehl am Platz und unnötigerweise aufgebauscht.
Spoiler vorbei!
Fazit:
Dieses Buch ist für alle geeignet, die gern Jugendbücher lesen und sich in den Teenie-Alltag entführen lassen wollen. Wer Übernatürliches mag, wird hier enttäuscht. Die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist dafür gut gezeichnet. Leider wird es erst spät wirklich spannend.
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