Sonntag, 25. März 2018

Wir sind blind und taub dafür

An manchen Tagen fällt es mir schwer, aus dem Bett zu kommen. Dann liege ich da, den Kopf schon mit den Dingen beschäftigt, die ich heute tun muss. Ich habe ein schlechtes Gewissen, aber in mir ist nichts. Ich finde keine Kraft, um aufzustehen. Wenn ich es doch geschafft habe, quäle ich mich durch den Tag. Alles geht viel langsamer, ich mache immer wieder Pausen und bin kurz davor zu weinen. Vor Verzweiflung, weil ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde. Vor Erschöpfung, weil eine unsichtbare Last mich zu Boden drückt. Weil ich mich wertlos fühle, wenn ich nicht mal die einfachsten Dinge bewältigen kann. Irgendwann kreisen meine Gedanken um den einzigen Weg, all dem ein Ende zu setzen. Wäre das nicht für alle das Beste?

Ich weiß, dass es mir nicht gut geht. Aber ich muss es allein schaffen. Ich würde mir sonst nur noch mehr wie eine Versagerin vorkommen. Ich will niemanden mit mir nach unten ziehen. Manchmal geht es mir richtig gut. Dann kann ich glauben, dass ich eine Chance zu leben habe. Aber manchmal ist einfach alles zu viel.

Ich habe es meinem Exfreund gesagt. Habe versucht ihm zu zeigen, dass ich Hilfe brauche. Er fand mich anscheinend nicht wichtig genug, um für mich da zu sein. Er hat nichts geändert. Das macht es noch schwerer, es ein zweites Mal zu versuchen. Überlebe ich es, wenn ich wieder übersehen werde?

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