Über Conny sagt sie:
"Biografisch ist sie mir recht ähnlich. Das war zum Teil zugegebenermaßen Faulheit. Denn da Conny denselben Beruf ausübt wie ich, ungefähr im selben Alter ist, und sie auch zwei kleine Kinder hat, brauchte ich nicht so schrecklich viel zu recherchieren, um ihren Alltag realistisch darstellen zu können. [...] Es musste ja auch ein Job sein, bei dem es realistisch ist, dass sie halbtags arbeitet. Als Lehrerin ist das ohne Probleme möglich. Ähnlich ist sie mir natürlich auch in ihrer Leidenschaft fürs Schreiben. Auch Connys Kampf gegen die Pfunde ist etwas, das ich aus eigener Erfahrung leider nur zu gut kenne."
Aber sie ist auch ein bisschen anders:
"Zum einen natürlich durch das Genre, in dem sie schreibt. [...] Ich schreibe eher Kinder- und Jugendbücher und Frauenromane. Sie sieht aber ganz anders aus als ich, hat einen Hang dazu, sich unglaublich schnell verrückt zu machen und sich in Dinge hineinzusteigern [...]. Sie ist etwas mutiger als ich und auch in Beziehungsdingen etwas komplizierter, da sie Probleme nicht anspricht, sondern in sich hineinfrisst und darüber grübelt - und dann falsche Schlüsse zieht. [...]"
"Vom Schreiben leben zu können ist natürlich für mich auch ein schöner Wunschtraum. Ich glaube, jeder, der leidenschaftlich gern schreibt, wünscht sich das insgeheim. [...] Neben dem Job und der Familie schafft man natürlich nicht mehr so viel zu schreiben, wie man gerne würde. [...] Zu einem gewissen Grad lebt Conny also meinen Traum."
Und die anderen?
So viel zu Conny, aber auch die anderen Figuren haben Vorbilder im echten Leben. Natürlich nicht das ganze Paket, aber gewisse Eigenschaften ihrer Bekannten hat Dorothea Stiller auch für ihre Protagonisten übernommen und diese dann noch ein wenig übertrieben, damit jeder seinen ganz eigenen Charakter bekommt.
"Anja, die selbstbewusste Emanze; Kirsten die stil- und standesbewusste Eppendorf-„Tussi“ (ist jetzt lieb gemeint); Steffi die Pragmatische, Bodenständige, leicht Spießige."
Auch eigene Erlebnisse finden ihren Platz im Buch:
"In gewisser Weise erzähle ich schon aus dem eigenen Erfahrungsschatz. Das heißt aber nicht, dass ich alles selbst erlebt habe. Doch man liest, hört, sieht viel. Einige Geschichten haben einen wahren Kern, sind aber natürlich sehr verfremdet."
"Die Idee, das „Sch“-Wort durch ein von den Kindern erfundenes Wort ersetzen zu lassen, kam aus der eigenen Erfahrung. Das hat eine Erzieherin im Kindergarten gemacht und ich fand es eine witzige Idee. Das Schimpfwort habe ich mir dann allerdings ausgedacht."
Sogar fremde Bücher haben es geschafft, verewigt zu werden.
Auf Seite 242 gibt es eine versteckte Hommage an die drei Fragezeichen. Conny lädt sich zum Einschlafen ein Hörspiel herunter. Der Name der Serie wird nicht erwähnt. Es wird lediglich gesagt, dass es bereits über 160 Folgen gibt und dass Conny die Serie schon als Kind gehört hat.
"Die Verbindung zu mir besteht darin, dass eine meiner Freundinnen und treueste Testleserin [...] für die Reihe schreibt. Die Folge, die Conny hört, spielt laut Buch im Yosemite Nationalpark. Diese Folge stammt aus der Feder meiner Freundin - also auch ein kleiner Gruß und eine Hommage an sie."
Ab Seite 495 wird ein erotischer Roman erwähnt, den Conny gelesen hat. Darin hat sich die Heldin mit einem Unbekannten zu einem Date in einem Hotel getroffen.
"Dabei handelt es sich um den Roman einer Forever-Kollegin, nämlich Anne Gards „Liebe auf den letzten Klick“. Anne und ich haben uns durch unsere Arbeit für Forever zunächst per Mail kennengelernt und dann auf der Messe in Frankfurt getroffen, und sie war mir sofort super sympathisch. Ihren Roman habe ich natürlich auch gelesen und er hat mir sehr gut gefallen. Außerdem ist es natürlich auch als versteckter kleiner Gruß an die liebe Anne gemeint gewesen."
Woher kam eigentlich die Inspiration für eine solche Geschichte?
"Ich bin sicherlich von Kerstin Giers Chicklit-Romanen geprägt, die ich immer sehr gern gelesen habe. Die Inspiration zu Conny kam aber eher von der Webseite eines Verlags, auf der es hieß, dass sie „vor allem junge AutorInnen“ suchten. Ich dachte, da falle ich durchs Raster und habe herumgewitzelt, ich könnte ja eine falsche Identität erfinden, um meinen Roman dort einzuschicken."
Und nun?
Also ich hoffe ja auf noch eine Geschichte über Conny und ihr oft chaotisches Leben. Vielleicht hab ich ja irgendwann Glück. Aber Dorothea Stiller reizt eine andere Idee.
"Im ersten Conny-Abenteuer (Conny und die Sache mit dem Hausfrauenporno) schreibt Conny ein Kinderbuch nach den Geschichten, die sie für ihre kleine Tochter erzählt. Es wird von Christian illustriert. Bei diesem Buch habe ich schon mehrfach mit dem Gedanken gespielt, es zu schreiben und unter dem Pseudonym Cornelia Mayer einem Verlag anzubieten. Vielleicht mache ich das auch wirklich mal."
Ich hoffe, ihr fandet diesen kleinen Ausflug aus dem Buch heraus ins reale Leben genauso spannend wie ich. Vielen Dank an dieser Stelle an Dorothea Stiller, die mir so bereitwillig Auskunft gegeben hat.
Es gibt auch etwas zu gewinnen, falls ihr die vorherigen Beiträge nicht gelesen habt. (Was ihr unbedingt nachholen solltet!)
Und hier die Frage für heute:
Conny ist Dorothea Stiller sehr ähnlich. So hat sie nicht nur die Kinder und die Lust am Schreiben übernommen, sondern auch noch was?
Merkt euch den ersten Buchstaben für das Lösungswort. Genauere Erklärungen gibt es auch nochmal am letzten Tourtag.
Morgen geht es dann weiter bei Mella von Lu's Buchgeflüster.
Zum Abschluss habe ich auch noch eine süße Anekdote von ihr für euch:
"Außerdem habe ich meinen Mann vor 14 Jahren in einem Chat für Drei Fragezeichen-Fans kennengelernt."
Na, wenn das mal nicht die ganz große Liebe ist...
:-) Sehr schön geworden, der Beitrag. Ich freu mich.
AntwortenLöschenVielen Dank! :)
LöschenHallo,
AntwortenLöscheneine tolle Blogtour, macht richtig Spaß. Ich finde jeden Tag total interessant.
Wünsche einen schönen sonnigen Nachmittag.
LG Sonja
Vielen Dank für deinen Kommentar.
LöschenDen sonnigen Nachmittag wünsche ich dir auch.
Es freut mich, dass dir die Blogtour gefällt.