Mittwoch, 25. Juli 2018

{Rezension} Eine fast perfekte Lüge

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Vor 15 Jahren haben sich Jonah Slade und seine Freundin auf dramatische Weise getrennt. Er ahnt nicht, dass er einen Sohn hat, bis plötzlich Macie, die Schwester seiner früheren Freundin vor seiner Tür steht und ihm mitteilt, dass sein Sohn entführt wurde. Jonah wittert die Rache für seinen letzten Einsatz als Undercover-Agent. Kann er seinen Sohn retten, bevor alles zu spät ist? Und wie soll er mit den seltsamen Gefühlen für Macie umgehen?

Das Buch fängt direkt spannend an und bleibt es auch durchweg. Indem neben der Haupthandlung mit Jonah und Macie als Protagonisten auch Szenen aus der Perspektive von anderen Figuren eingefügt sind, erhält man ein besseres Gesamtbild, als es die Protagonisten zum aktuellen Zeitpunkt haben. Dadurch entfällt aber auch einiges an Erklärung am Ende, weil man die Zusammenhänge bereits kennt.
Bei Jonah und Macie herrscht leider die typische Geschlechterverteilung. Jonah ist stark, kann fast alles und weiß immer eine Lösung. Er ist der strahlende Ritter, der seine Frau um jeden Preis beschützt. Macie dagegen wird als schwach und ängstlich dargestellt. Sie ist hübsch und auch einigermaßen intelligent, aber wird auch immer wieder ausgebremst. Es ist zwar schön zu sehen, wie besorgt Jonah um sie ist, aber es nervt auch, dass er ihr nichts zutraut. 
Natürlich verlieben die beiden sich sofort ineinander, was durch die gegenseitigen Beschreibungen deutlich wird. Allerdings brauchen sie wie üblich eine ganze Weile, um es sich einzugestehen, schließlich ist ihre Vorgeschichte nicht ganz unbelastet. Hier wird es dann auch mal romantisch und etwas expliziter. Insgesamt hat mir aber die Darstellung der Gefühle sehr gut gefallen.
Die eigentliche Haupthandlung besteht in der verzweifelten Suche nach Evan. Jonah muss sich plötzlich damit auseinandersetzen, dass er einen Sohn hat, während gleichzeitig seine Fähigkeiten gefragt sind, um dessen Leben zu retten. Die Beschreibung der Suche nimmt einen großen Teil der Geschichte ein und die Einblicke in die Ermittlungsmethoden und in die kriminellen Hintergründe fand ich sehr interessant. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie realistisch die Schilderungen sind, aber sie waren glaubwürdig. Dieser zentrale Handlungsstrang reißt auch nicht ab, während Jonah und Macie sich langsam annähern, sodass der Fokus immer klar ist.
Mir hat ein bisschen gefehlt, Evan näher kennen zu lernen. Wir erleben ihn hier von Anfang an nur in der Extremsituation der Entführung, in der er vorrangig damit beschäftigt ist, zu überleben. Mich hätte interessiert, wie er sich im Alltag verhält, schließlich ist er ein Teenager und entwickelt gerade seine eigene Persönlichkeit.








Es macht Spaß, dieses spannende Buch zu lesen, wenn man darüber hinwegsehen kann, dass Jonah eine veraltete und sexistische Vorstellung von Geschlechterrollen hat.

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