Montag, 18. November 2019

{Rezension} Die Rebellion von Laterre








Der unwirtliche Planet Laterre wurde nach der Zerstörung der Ersten Welt zur neuen Heimat der Siedler. Doch zwischen dem ersten, zweiten und dritten Etat herrschen große Ungleichheiten. Während Chatine in Armut aufwächst und täglich um ihr Überleben kämpft, soll Marcellus in die Fußstapfen seines Großvaters, des Generals, treten. Und dann ist da Alouette, die ihr Leben lang versteckt gelebt hat, bis sie durch Zufall an die Oberfläche von Laterre gelangt. Sie alle lehnen sich auf gegen ein System, das keine Gerechtigkeit kennt. Wird die Rebellion etwas verändern können?







Nicht nur im Setting, sondern auch in vielen kleinen Details merkt man die Anlehnung dieses Romans an Victor Hugos "Les Miserables". Wer also diese Geschichte bereits ins Herz geschlossen hat, wird bestimmt auch "Die Rebellion von Laterre"lieben. In einer neuen Welt zeigen sich doch wieder die gleichen gesellschaftlichen Probleme, die auch uns heute beschäftigen. Dabei spielt vor allem das Gewissen der Akteure eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Veränderung in Gang zu setzen. In allen von uns steckt ein bisschen Chatine, Marcellus oder Alouette.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht einer der drei Protagonisten geschrieben, wodurch wir sie alle bei ihren persönlichen Erinnerungen und Entscheidungen begleiten können. Immer wieder treffen sie auch aufeinander, sodass man auch verschiedene Sichtweisen auf die gleiche Situation bekommt. Ihre Schicksale sind durch Zufall miteinander verknüpft und doch beeinflussen sie sich gegenseitig. 
Chatines größtes Geheimnis ist ihr Geschlecht. Man kennt sie nur als Theo, denn Jungen kommen in der unfreundlichen Welt des dritten Etat besser zurecht. Doch für ihren Vater, der Chef einer einflussreichen Gang ist, kann sie trotzdem selten genug Essen und Geld beschaffen. Ihr größter Wunsch ist es, dem Planeten zu entfliehen, doch sie scheitert daran, genügend Geld aufzubringen. Als ihr der General eine einmalige Chance bietet, ist sie bereit, fast alles dafür zu tun.
Marcellus musste immer beweisen, dass er kein Verräter ist wie sein Vater, der sich der aufständischen Vangarde angeschlossen hat. Es fällt ihm schwer, so kaltherzig zu sein, wie es von ihm verlangt wird. Doch nach dem Tod der engsten Vertrauten seines Großvaters soll er nun ihren Posten übernehmen. Kann er seine Treue zum System beweisen? Und was bedeuten die Hinweise, die plötzlich zu den Geschehnissen von damals auftauchen?
Alouette träumt davon, eines Tages ebenfalls eine Schwester zu sein und das verlorene Wissen der alten Welt zu bewahren. Ihr Vater brachte sie einst unter die Erde, um sie zu beschützen, doch was weiß sie wirklich über ihn? Das Leben auf Laterre kennt sie nur aus Büchern, doch die Wirklichkeit ist ganz anders. Als sie Marcellus trifft, bedeutet das eine komplett neue Welt. Je mehr sie sich hinauswagt, desto schwieriger wird es, das Leben zu beschützen, das sie bisher kannte.
Jeder dieser Charaktere kämpft auf seine Weise um eine Zukunft. Wir erleben, wie sie Geheimnisse aufdecken und ihre eigene Vergangenheit in Frage stellen. Dabei müssen sie Entscheidungen treffen, die nicht nur für ihr eigenes Leben Folgen haben. Die Vangarde scheint wieder zu erstarken und jeder muss sich fragen, auf welcher Seite er*sie stehen will. Welche Zukunft kann es für Laterre geben?
Zwischen all diese Kämpfe ist auch eine zarte Liebesgeschichte gewebt. Davon will ich euch aber noch nicht zu viel verraten, schließlich gibt es viele Möglichkeiten, wer in diesen unsicheren Zeiten neue Gefühle entdecken könnte. 
Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Es war durchweg spannend geschrieben und ich habe es mehr als einmal bedauert, dass dieses dicke Buch nicht mehr in meine Tasche gepasst hat. Besonders Chatine hat es mir angetan, Alouette dagegen konnte ich nicht so gut verstehen. Dafür habe ich jedes Mal gelitten, wenn wieder jemand ungerechterweise etwas Schlimmes erleben musste. In diesem Buch findet sich alles, was eine Geschichte braucht, damit man darin versinken kann. Einzigartige Welt und erschreckende Zukunft inklusive. 








Eine spannende Geschichte rund um Hoffnung, Liebe und eine unsichere Zukunft. In einer Welt der Ungerechtigkeiten kämpfen drei junge Menschen für Veränderung. Ein Muss für jeden Liebhaber von "Les Miserables". 

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