Sonntag, 24. November 2019

{Theogequatsche} Christus ist König!?

Heute wird in der katholischen Kirche das Fest "Christkönig" gefeiert. Für mich eines der ambivalentesten Feste im Kirchenjahr. Es ist geschichtlich gewachsen als Gegenpol zu weltlichen Herrschern, die ihre Macht gerne mal missbrauchen. Beispiele dafür fallen sicher jedem ein. Demgegenüber soll betont werden, dass nur Christus unser König ist und wir nur ihm Treue schulden. An sich ja erstmal eine nette Idee, weil davon ausgegangen wird, dass Jesus Christus quasi der ideale Herrscher ist.
St. Paul vor den Mauern, Rom
Nur habe ich irgendwie schon mit dem Begriff "Herrschaft" so meine Probleme. Irgendwie schwingen da immer Unterwerfung, Abhängigkeit und Fremdbestimmung mit. All diese Dinge will ich eigentlich nicht in meinem Leben. Eigentlich glaube ich ja an einen Gott, der mich frei macht und mich dazu befähigt, mein Leben selbst zu bestimmen. Aber ganz ohne Abhängigkeiten scheint es irgendwie nicht zu gehen. Denn frei von dem, was mein Leben sonst bestimmt, werde ich auch nur, wenn ich mich voll auf Christus verlasse. Das, woran wir unser Leben ausrichten, bestimmt uns. Wir können lediglich entscheiden, was das sein soll.
Ich möchte nicht, dass mir jemand vorschreibt, was ich zu tun habe. Schließlich bin ich ein vernunftbegabter Mensch mit einem eigenen Willen. Kann es eine Herrschaft geben, in der ich trotzdem mein Leben selbst gestalten kann? Und kann man jemandes König sein, wenn derjenige sich nicht unterwerfen will?

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