Donnerstag, 16. Juli 2015

{Rezension} Passagier 23

Ich lese zur Zeit sehr viel, komme aber mit den Rezensionen nicht hinterher. Dafür lasse ich mir nämlich immer erstmal ein paar Tage Abstand. Jetzt muss ich aber mal was aufarbeiten. Und nein, ich beginne nicht chronologisch, sondern mit "Passagier 23" von Sebastian Fitzek (übrigens einer der größten Autoren unserer Zeit - meiner Meinung nach).


Inhalt:
Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Doch nie kam jemand zurück. Bis jetzt...
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es passierte während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Seas" – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler. Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der "Sultan" kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der Sultan verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm…

Meine Meinung:
Spannung pur! Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und ich bin sehr froh, es nun endlich gelesen zu haben. Unheimlich nervenaufreibend und mitreißend.
Die Geschichte ist absolut glaubwürdig, aber natürlich trotzdem fiktiv. Fitzek beschreibt sehr gut, ich habe mich gefühlt, als wäre ich selbst an Bord des Schiffes. Die Hintergründe sind genau recherchiert und verständlich dargestellt. Die Story ist in sich schlüssig. Es werden ständig neue Fragen aufgeworfen und jede neue Erkenntnis beantwortet nur Teile davon, was dazu beiträgt, weiterlesen zu wollen.
Die Charaktere waren lebensecht ausgearbeitet. Erzählt wird mit Blick auf Martin Schwartz. Sein Handeln konnte ich nachvollziehen und seine Vergangenheit war bekannt. Sympathisch wäre er mir im echten Leben wohl nicht, aber als Protagonist für diese Geschichte war er durchaus passend. Die anderen Figuren tauchten nach und nach aus dem Nebel auf. Wie das auch im echten Leben ist, wenn man jemanden kennen lernt, erfährt man immer mehr über ihn und manchmal tauchen dabei auch Abgründe auf, die vorher nicht ersichtlich waren. Gerade diese Unwissenheit über das Innere der Charaktere ist es, die Fitzeks Bücher so spannend macht.
Gut fand ich auch, dass im Buch auf den Titel Bezug genommen wird. Da jährlich durchschnittlich 23 Menschen auf Kreuzfahrtschiffen verschwinden und als Selbstmörder präsentiert werden, werden diese umgangssprachlich auch "Passagier 23" genannt. Und ein solcher "Passagier 23" ist es auch, um den die Handlung gesponnen ist.
Was soll ich zum Schreibstil sagen? Ich liebe ihn! Es ist nichts besonders auffälliges daran, aber er schafft es, mit wenigen Sätzen Hochspannung zu erzeugen und mich aus der Realität zu entführen.

Fazit:
Lest dieses Buch! Lest diesen Autor! Ist vielleicht nichts für Zartbesaitete, aber wer Thriller liebt, sollte hier zugreifen.

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