Freitag, 4. November 2016

{Filmrezension} Die Insel der besonderen Kinder

Eigentlich sollte es keine ganze Woche dauern, bis dieser Post erscheint, aber manchmal ist mein innerer Schweinehund so groß, dass ich ihn nicht beiseite schieben kann. Nichtsdestotrotz möchte ich euch diesen Film wirklich empfehlen.


Inhalt:
Jake fühlt sich immer als Außenseiter. Nur zu seinem Großvater hat er eine enge Beziehung, doch der ist mittlerweile an Demenz erkrankt. Als er eines Abends nach ihm sehen will, findet er ihn verletzt in einem nahen Waldstück. In seinen letzten Worten weist er Jake an, sich auf die Spuren seiner eigenen Kindheit in einem Heim für besondere Kinder zu machen. Jake überredet daraufhin seinen Vater, mit ihm eben dieses Heim aufzusuchen. Hier trifft er auf die alten Freunde seines Großvaters. Dessen verrückte Geschichten scheinen tatsächlich wahr zu sein. Doch es ist nicht alles so friedlich wie es scheint. Seltsame Monster machen Jagd auf die Kinder und Jake spielt eine wesentliche Rolle im Kampf um das Überleben.

Meine Meinung:
Da ich Fantasygeschichten liebe, vor allem wenn sie in irgendeiner Form an die reale Welt adaptiert sind, war dieser Film genau nach meinem Geschmack. Obwohl ich die Bücher, auf denen der Film basiert, nicht gelesen habe, waren mir alle Zusammenhänge gut verständlich. Was es mit den Besonderen auf sich hat, wurde gut und innerhalb der Story passend erklärt.
Natürlich ist klar, dass die besonderen Fähigkeiten der Kinder mit Computereffekten erzeugt werden. Doch es hat sich alles gut in die reale Umgebung eingefügt, sodass es natürlich wirkte und ich den Eindruck hatte, es könnte wirklich solche Fähigkeiten geben.
Der Film war durchweg spannend, auch wenn es ein bisschen gedauert hat, bis die besonderen Kinder ins Spiel kamen. Dann jedoch gab es keine ruhige Minute mehr. Eine Kette von Ereignissen wurde ausgelöst, die sich alle glaubhaft aneinander reihten. Im Nachhinein wurde einiges davon bereits in früheren Szenen vorbereitet, doch ohne Vorwissen gab es etliche unvorhersehbare Wendungen, die dem Ganzen immer neue Spannung und Dramatik verliehen. Entgegen anderer Meinungen fand ich den Film jedoch nicht gruselig. Klar ist manches, was gezeigt wird, erschreckend, aber da es sich um fiktive Wesen handelt, die keinem Menschen etwas getan haben, sondern nur ihresgleichen, komme ich damit gut zurecht.
Die Charaktere sind alle einzigartig, denn ihre unterschiedlichen Begabungen prägen auch ihr Wesen. Manche konnte ich sofort ins Herz schließen, bei anderen hat es etwas länger gedauert. Die Guten haben sich am Ende als solche erwiesen und die Bösen ebenfalls. Gemischt wurde hier nicht. Besonders stark konnte ich mit Jake mitfühlen, weil er auch die eindeutige Hauptperson ist, deren Gedanken man teilweise mitbekommt.
Gut war auch, dass es keine plötzlichen Entwicklungen gab, sondern diese ebenso wie im echten Leben nur langsam und schrittweise vonstatten gehen. Die einzige Ausnahme bildet für mich Jakes Verliebtheit, die doch schneller ernst wurde, als ich das für normal halte. Dennoch hat sie in das Gesamtbild gepasst. Insgesamt ist hier eine stimmige Handlung geschaffen, die den Zuschauer in ihren Bann zieht und ihm hilft, mit den Figuren auch ein Stück seiner eigenen Kraft zu entdecken.
Die Liebe ist in dieser Geschichte ein starkes Handlungsmotiv, mal mehr und mal weniger offensichtlich. Dabei geht es jedoch nicht bloß um die romantische Liebe, sondern vor allem auch um die Liebe zu seinen Freunden. Vielleicht sollten wir uns auch öfter eingestehen, dass wir den anderen auf gewisse Weise lieben und so die Kraft finden, füreinander einzustehen. Ein großer Pluspunkt ist, dass der Film an keiner Stelle kitschig wird und selbst bei den seltenen romantischen Momenten die wesentliche Handlung nicht aus dem Blick verliert.
Das einzige Klischee war eine kurze Dornröschenszene, die zwar in die Handlung passte, aber nicht hätte sein müssen.

Fazit:
Wenn ihr Fantasy mögt, dann schaut diesen Film! Egal, ob ihr die Bücher kennt oder nicht, der Film wird euch hoffentlich genauso begeistern wie mich. Spannung, Liebe und Über-sich-hinaus-wachsen findet seinen Platz und bildet ein einzigartiges Gesamterlebnis. Im Vordergrund steht wirklich die Bedrohung durch die Monster, die besiegt werden müssen.

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