Mittwoch, 23. November 2016

{Rezension} Crystal

Ich habe nun schon einige Bücher von Izabelle Jardin gelesen. Hier nun die Fortsetzung zu "Snow Angel". "Crystal" ist übrigens hier kein Name, sondern steht für die Droge Crystal Meth, die eine Rolle spielt.



Inhalt:
Bei einem Autounfall mit dem arroganten Oliver Brand lernt Jenny den Polizisten Jens kennen. Beide Männer trifft sie von da an häufiger, doch sie braucht lange um zu entscheiden, was ihr Herz schon bald weiß. Immer mehr erfährt sie über die Familiengeschichte der Cousins. Wer ist hier tatsächlich der Böse?
Gleichzeitig erschüttert der Fund zweier Leichen die Kleinstadt. Die junge Nadine starb an einem Herzfehler infolge unbedachten Drogenkonsums, der alte Tierarzt Dr. Schlegel hat sich anscheinend zu Tode gesoffen. Doch bald wird deutlich, dass es sich hier nicht um Unfälle handelt und die Taten eng mit dem Gestüt von Olivers Familie zusammenhängen.

Meine Meinung:
Im Grunde haben wir hier eine Mischung aus Liebesroman und Kriminalgeschichte. Dabei wechselt sich die Perspektive von Jenny mit derjenigen der örtlichen Polizei. Beide haben immer wieder mit den gleichen Leuten zu tun, auch wenn selten direkter Kontakt besteht. Bei Jenny steht ganz klar die Liebesgeschichte im Vordergrund, aber die Todesfälle schwingen immer mit. Die Polizistin Conny arbeitet zwar primär an der Aufklärung der Fälle, doch hier lässt sich Potenzial für eine weitere Liebesgeschichte erkennen. Am Anfang fand ich den Krimiaspekt zu gering, aber das hat sich etwa ab der Mitte des Buches ausgeglichen. Dann werden auch beide Seiten richtig spannend. Zum Schluss kommt es dann zum großen Showdown, in dem sich alles aufklärt. Bis dahin gibt es zwar ab und zu neue Erkenntnisse und Puzzleteile, aber man braucht als Leser schon viel Fantasie, um daraus ein stimmiges Bild zu kreieren. Insofern fand ich das Ende dann auch ein bisschen überraschend, obwohl sich mein Bauchgefühl bewahrheitet hat.
"Crystal" hat nicht die Erotik anderer Geschichten der Autorin. Dafür wird hier viel Zärtlichkeit spürbar, es ist insgesamt ruhiger zwischen den Verliebten. Das liegt auch daran, dass Jenny ein zurückhaltender und in Herzensdingen sehr vorsichtiger Mensch ist. Sie lässt sich nicht so schnell auf einen anderen ein, wie ihre Freundin Nina das in "Snow Angel" konnte. Sie ist aber loyal, fürsorglich und freundlich, was sie mir auf Anhieb sympathisch gemacht hat. Ihre Vorgeschichte bestimmt teilweise ihre Reaktionen, aber diese wird nur angedeutet und nicht ausführlich besprochen. Ein personaler Erzähler gibt Einblick in ihre Gefühlswelt. Ich konnte ihr Verhalten gut nachvollziehen, auch wenn sie manchmal ein bisschen überreagiert hat.
Oliver und Jens haben die gleichen Absichten was Jenny betrifft, doch anfangs konnte ich schlecht einschätzen, wie ehrlich sie es meinen. Gemeinsam mit der Protagonistin und ihren Freunden lernt man sie immer besser kennen und lieben. Langsam enthüllen sie auch ihre verletzlichen und geheimen Seiten, was beide sehr menschlich macht. Durch blöde Fehler kann man sich dann aber doch als Leser gut für einen der beiden entscheiden und dementsprechend mitfiebern.
Wie schon erwähnt taucht Nina, die Hauptperson aus "Snow Angel", wieder auf. Sie ist Jennys beste Freundin und auch ihre Zukunft spielt hier eine Rolle. Es empfiehlt sich, zuerst "Snow Angel" zu lesen, weil das Ergebnis des Buches hier wieder aufgegriffen wird. Man braucht es vielleicht nicht fürs Verständnis, aber ihr nehmt euch selbst den Spaß. Außerdem werden die Ereignisse von damals ab und zu erwähnt und man versteht diese Anspielungen ohne entsprechendes Vorwissen einfach nicht. Auch die Polizisten sind die selben wie in "Snow Angel", haben sich aber seitdem nicht verändert.

Fazit:
Vor allem für Fans der Autorin lohnt sich dieses Buch. Zwar mochte ich Remember noch lieber, aber nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß beim Lesen dieser abenteuerlichen und gefühlvollen Geschichte. Wer wenig Kitsch und mehr Rahmenhandlung möchte, wird hier fündig.

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