Ich war am Wochenende mal wieder unterwegs. Zum ersten Mal habe ich am Literaturcamp in Heidelberg teilgenommen; für mich eine völlig neue Erfahrung, da mir das Konzept "Barcamp" überhaupt nicht bekannt war. Zum Glück gab es genug liebe Menschen, die mich jederzeit freundlich aufgenommen und mir geholfen haben. Und dann hatte ich ja noch meine allerbeste Luise an der Seite, mit der ich dieses Erlebnis teilen konnte. DANKE!
Wir sind bereits am Freitag angereist und nachdem wir uns durch etliche Baustellen zum Hotel gekämpft hatten, ging es gleich wieder los, um bei einem literarischen Spaziergang die Altstadt Heidelbergs zu erkunden. Ein wirklich malerisches Städtchen.
Am Samstag ging dann das eigentliche Litcamp los. Empfangen wurden wir von einem leckeren Frühstück mit selbstgemachter Marmelade von Teekesselchen.
So gestärkt hatten wir dann auch die nötige Kraft, um eine komplette Vorstellungsrunde (es waren etwa 200 Teilnehmer) durchzustehen. Damit es schneller geht, sollte sich jeder vorher drei Worte überlegen, die ihn beschreiben. Könnt ihr erraten, welche ich gewählt habe?
Danach begann die Vorstellung der verschiedenen Sessions. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute ihre Herzensthemen dort teilen wollen. Da man sich jederzeit entspannt durch die Location bewegen konnte, war es auch kein Problem, sich alle möglichen Sessions anzuhören und bei Bedarf zu wechseln. Ich habe diesmal keine eigene Session angeboten, schließlich will ich mir ja noch was für das nächste Mal aufheben.
Meine inhaltlichen Highlights
Gleich am Samstagmorgen gab es einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, sich im Literaturbetrieb zu vernetzen. Das tue ich definitiv zu wenig, obwohl es so wichtig ist.
Später konnte ich dann etwas über Zeitmanagement lernen. Natürlich stößt man darauf immer wieder, aber für mich war es einfach nochmal wichtig, einen genauen Plan zu bekommen und mich auch mit anderen über ihre Schwierigkeiten auszutauschen.
Zwei meiner besuchten Veranstaltungen beschäftigten sich damit, wie Menschen in der Literatur repräsentiert werden. Dabei ging es auf der einen Seite vor allem um Menschen, die nicht in ein heteronormatives Spektrum fallen und deshalb kaum oder nur klischeehaft auftauchen. Die zweite Session befasste sich mit der Darstellung verschiedener ethnischer Gruppen. Beide sensibilisierten jedoch dafür, sich mit den Menschen zu befassen, über die man schreiben will, und ihre Lebenswirklichkeit unvoreingenommen darzustellen.
Abends konnten wir dann lernen, wie man als Fan seinen Lieblingsautor glücklich machen kann - und was man vielleicht lieber nicht tun sollte. Ich finde, dieser Leitfaden ließe sich problemlos auch für eure Lieblingsblogger übernehmen.
Nachdem wir herzlich über die verrücktesten und fragwürdigsten Cover tatsächlich erschienener Bücher gelacht hatten, endete der Abend dann mit einer genauen Darstellung von Möglichkeiten, seinen Protagonisten (und nur den!) umzubringen oder eben gerade nicht.
Ganz ähnlich begann der nächste Tag. Hier habe ich zuerst eine Session besucht, die sich mit den häufigsten Arten beschäftigte, wie Menschen versuchen Selbstmord zu begehen und warum s
ie dabei so oft scheitern. Natürlich ist das ein ernstes Thema, aber der Referent hat die Balance zwischen der Absurdität des Lebens und der Tragik der einzelnen Schicksale gut gehalten. Und schließlich sollten wir mehr darüber reden, denn es passiert öfter, als man denkt.
Schlussendlich fand ich mich in einer Runde wieder, die darüber diskutierte, wie man Zentauren literarisch plausibel machen kann (kann man nicht) und wie viel Erklärung man braucht, bis die Gegebenheiten einer fiktiven Welt vom Leser akzeptiert werden.
Viel zu schnell war das Litcamp schon wieder vorbei. Dann hieß es Abschied nehmen und hoffen, dass man sich irgendwo wiedertrifft, um die ersten zarten Bekanntschaften zu vertiefen. An dieser Stelle kann ich nur den Organisatoren und Sponsoren danken, dass sie mir eine Erfahrung ermöglicht haben, aus der ich so viel mitnehmen konnte. Viele der Dinge, die ich an diesem Wochenende gelernt und erlebt habe, werden mich in meinem Alltag begleiten.
Wart ihr schon mal auf einem Barcamp oder sogar auf dem Litcamp? Dann erzählt mir gern von euren Erlebnissen!
Hallöchen Moni =)
AntwortenLöschenHeidelberg ist wirklich eine wunderschöne Stadt!
Ich war bisher bei keinem Litcamp und kann mir das daher gar nicht richtig vorestellen. 200 Teilnehmer! Das ist ja echt Wahnsinn.
Ich dachte ehrlich gesagt, dass sowas in kleiner Runde stattfindet. Ich bekomme irgendwie immer zu spät mit, wann diese Veranstaltungen stattfinden. Da muss ich wohl mal die Augen offen halten =)
LG
Anja