Sonntag, 9. Juni 2019

{Rezension} Komme, was Wolle

Ab und zu bin ich auch gerne mal kreativ und bastel Dinge, die meinen Alltag schöner machen. Dieses Buch hat mich dabei inspiriert und außerdem eine schöne Geschichte für lange und kurze Abende geliefert.








Franzi staunt nicht schlecht, als sie ein Haus in Ostfriesland erbt. Die Fränkin kündigt kurzerhand ihren Job und wagt das Abenteuer. Mit der Hilfe ihrer Nachbarn renoviert sie den Handarbeitsladen und drückt dem ganzen Dorf ihren Stempel auf. Doch es scheint auch Leute zu geben, die sie am liebsten loswerden wollen. Wer sabotiert ihre harte Arbeit? Und was sagt ihr Herz zu dem charmanten Bauunternehmer, der ihr Erbe kaufen will?

Franzi habe ich von der ersten Seite an ins Herz geschlossen. Sie ist zu allen Menschen freundlich, hat haufenweise Ideen, um das Leben schöner und bunter zu gestalten und ist wahnsinnig loyal. Sie hilft, wo sie kann und lässt sich nicht so leicht was vormachen. Ein bisschen habe ich mich in ihr wiedergefunden und ein bisschen kann ich sie mir zum Vorbild nehmen. Vor allem ihr Optimismus und ihr großes Herz haben dem Buch jede Menge positive Emotionen verpasst. 
Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um die Renovierung des alten Handarbeitsladens. Dabei lernt Franzi auch die Dorfbewohner und ihre Eigenheiten kennen.  Manche sind mir sofort ans Herz gewachsen, andere hatten ihren guten Kern lange versteckt. Und dann gab es noch die Männer, die sich in Franzis Herz schleichen wollten. Man ahnt, dass nicht alles so einfach ist, wie es scheint.
Die Handlung birgt wenig Spannung, dafür viel Atmosphäre. Die dörfliche Küstenidylle ist wunderbar eingefangen und hat mich aus meinem Alltag geholt. Da auch die Protagonistin sich erst einfinden muss, konnte ich mit ihr gemeinsam Stück für Stück die Sitten im hohen Norden kennen lernen. Oft kann man vorhersagen, wie sich Situationen entwickeln werden, wie das oft bei solchen Romanen ist. Doch hin und wieder haben mich die Figuren dann doch überrascht.
Auch Tierliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn Franzi nimmt gleich zu Beginn einen halben Zoo auf, der sogar in ihrem Bett schlafen darf. Sehr sympathisch, aber für meinen Geschmack etwas zu nah. Dafür sorgen die Tiere für den ein oder anderen lustigen Moment.
Das Ende kam für meinen Geschmack etwas zu abrupt. Da wendet sich die Katastrophe gerade wieder zum Positiven und plötzlich hört die Geschichte einfach auf. Da hätte ich mir einen sanfteren Ausklang mit einem etwas mehr als nur angedeuteten Happy End schon gewünscht. 


Nach jedem Kapitel gibt es einen Verweis auf eines der Handarbeitsprojekte, die erwähnt werden. 15 verschiedene Ideen kann man mit den ausführlichen Anleitungen nachbasteln. Eine davon habe ich bereits selbst ausprobiert, einen lustigen Topflappen in Fischform. Dabei musste ich erstmal mein altes Häkelwissen wieder auskramen, aber wenn man mit den Grundbegriffen vertraut ist, kann man der Anleitung gut folgen. 
Ich habe mir auch bereits die nächsten Projekte markiert, die ich noch umsetzen möchte. Da sind wirklich schöne Ideen dabei, die sich oft auch gut als Geschenk eignen.








Insgesamt eine gemütliche und lesenswerte Geschichte mit einer wundervollen Protagonistin. Die vielen Handarbeitsprojekte haben mich so richtig zum Ausprobieren motiviert.

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