Austen ist eine junge, aufstrebende Autorin, die mit ihrem jüngeren Bruder lebt. Alexander dagegen vertritt als erfolgreicher Anwalt die wichtigsten Männer in Russland. Die beiden treffen aufeinander, als die Austens Mentor sie bittet, seine Biografie zu schreiben. Leider stirbt er, bevor sie alles besprechen konnten, sodass Austen nun gezwungen ist, mit seinem Sohn Alexander zusammen zu arbeiten. Was mit gegenseitiger Verachtung beginnt, entwickelt sich bald zu einer romantischen Beziehung.
Zuerst ist mir beim Lesen aufgefallen, wie viele Schreibfehler sich in dieses Buch geschlichen haben. Teilweise haben sogar Pronomen ganz gefehlt. Da konnte ich dann nicht mehr drüber hinweglesen. Ganz schlimm fand ich auch die Verwendung des Begriffs "Schlaufon" für Handy. Wie konnte die Autorin nur auf die Idee kommen, das wäre gut?
Dafür hat mir der Schreibstil selbst gut gefallen, weil er sich locker lesen lies und Gefühle zur Sprache gebracht hat.
Die Erzählung schwankt zwischen den beiden Hauptfiguren, wobei durch die Zeilenausrichtung angezeigt wird, wer gerade spricht. Eigentlich eine coole Sache, nur etwas verwirrend, wenn es innerhalb weniger Sätze mehrfach wechselt.
Austen ist eine starke und unabhängige Frau, die sich auf keinen Fall einem Mann unterordnen will. Sie ist nicht auf der Suche nach einer festen Bindung. Stattdessen sorgt sie für ihren jüngeren Bruder, denn das Verhältnis zu den Eltern ist schwierig. Sie kämpft ständig für Gleichberechtigung und Anerkennung ihres Lebensstils. Manchmal übertreibt sie es allerdings etwas und zeigt leider kaum Verständnis dafür, dass andere Menschen ihre Perspektive aus anderen Erfahrungen beziehen.
Alexander hatte bisher ein recht konservatives und männlich orientiertes Umfeld, findet sich aber erstaunlich schnell in Austens diverser Welt zurecht. Anfangs wirkt er arrogant, doch je besser man ihn kennen lernt, desto mehr kann man sein Verhalten nachvollziehen. Im Grunde ist er ein wahrer Gentleman und sehr liebevoll zu allen, die ihm etwas bedeuten.
Die Beziehung beginnt sehr zögerlich, da beide Protagonisten etwas Zeit brauchen, um sich ihr Interesse einzugestehen. Dann aber ist ihr Verhältnis von Liebe und Verständnis geprägt. Mir hat besonders gut gefallen, dass sie so erwachsen und ruhig mit Konflikten umgehen. Immerhin sind sie auch ihrer wilden Jugend schon entwachsen, sodass man etwas Reife durchaus erwarten kann. Natürlich kiommt es auch hin und wieder zu Streit, aber die Probleme werden angesprochen und diskutiert. Alles geschieht mit dem Ziel, eine stabile und dauerhafte Partnerschaft zu führen.
Es ist also kein Wunder, dass
Da so viel Reden und Kennenlernen im Vordergrund steht, kommt es (anders als erwartet) erst gegen Ende zum Sex. Dann wird aber so richtig losgelegt.
Vor allem der Umgang mit menschlicher Diversität ist hier stark in den Vordergrund gerückt. So hatte Austen als Schwarze auch schon mit rassistischen Anfeindungen zu kämpfen. Auf der anderen Seite wird sie von Alexander, dem Prototyp des Weißen, als wunderschön wahrgenommen. Austens beste Freundin ist bisexuell, was dem aufmerksamen Leser schon dadurch bewusst wird, dass ihre noch immer konkurrierenden Exfreunde ein Mann und eine Frau sind. Es stellt jedoch für niemanden in ihrem Umfeld ein Problem dar, sondern ist einfach eine Tatsache.
Immer wieder werden die Figuren in Situationen geführt, in denen sie sich mit gänzlich anderen Ansichten und Vorstellungen auseinandersetzen müssen. Auch der Leser muss sich immer wieder hinterfragen. Dabei geht es niemals um eine Wertung, sondern immer um die wertschätzende Anerkennung von Unterschieden, die durch Kommunikation in ein positives Verhältnis gebracht werden können.
Ein offenes und diverses Buch mit einem Pärchen, dass über Probleme reden kann. Aber auch ein Buch mit vielen Mängeln, wie etwa der Schreibweise.
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